MICHAEL MAZE

Steckbrief Michael Maze

Geburtsdatum: 01.09.1981
Geburtsort: Fakse (Dänemark)
Nationalität: Dänisch
Größe: 1,85 m
Gewicht: 71 kg
Aktueller Verein: Roskilde BTK
Bisherige Vereine: Kvik Naestved (bis 1998), Borussia Düsseldorf (1998 bis 2006), Levallois SC TT (2006 bis 2008), Roskilde BTK (2008 bis 2010), UMMC Ekaterinburg (2010 bis 2014)
Als Spieler bei Borussia Düsseldorf: 1998 bis 2006  
Weltrangliste: 28 (Juli 2014)
Bester Weltranglistenplatz: 8 (Januar 2010)  
Schlaghand: Linkshänder

Material
Holz: Butterfly Maze Off
Belag: Bryce Speed

Größte Erfolge:

Europameister (Einzel) 2009
Silbermedaille bei den Europameisterschaften (Team) 2009
Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2004 (Doppel mit Finn Tugwell)
Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften (Einzel) 2005
Mannschaftseuropameister 2005
Gewinner Europe Top 12 (Einzel) 2004
Deutscher Meister mit Borussia Düsseldorf 2002/2003
Bronzemedaille bei den Europameisterschaften (Einzel) 2007
Französischer Meister mit Levallois SC TT 2008
Achtelfinale der Weltmeisterschaften 2009

Sonstiges:

7mal Sportler des Jahres in Dänemark
Preisträger des BT Gold Medal für die außergewöhnlichste Leistung 2005
Pokern (7. Platz bei den Dänischen Meisterschaften 2007)

Michael Maze: „Der sensible Beckham“ oder "Danish Dynamite"?

1996 lenkte bei den Jugendeuropameisterschaften im tschechischen Frydek-Mistek der 14-jährige Michael Maze aus Fakse in Dänemark das Augenmerk der Tischtennis-Welt auf sich, als er Schüler-Europameister wurde und auch im Doppel Silber gewann. Im nächsten Jahr erreichte der blonde Däne bereits bei den Jungen, in der höheren Altersklasse, das Finale – da war für Borussia Düsseldorf klar: Den Jungen brauchen wir!

Im Alter von 16 Jahren unterschrieb der Sohn einer Dänin und eines Londoner Fußballspielers 1998 also seinen ersten Vertrag beim deutschen Rekordmeister. Der damalige Trainer und heutige Manager Andreas Preuß erinnert sich an diesen Moment: „ Michael war sehr still, bei der Unterzeichnung hat er kein einziges Wort gesagt. Das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert, er ist ein sehr offener und charmanter Typ geworden, dessen großes Herz wir kennen gelernt haben, am Tisch ging es sogar manchmal mit ihm durch.“ In der Tat: Der junge Michael besaß geniale Spielansätze, verlieren musste er aber noch lernen – der Tablekick, später durch den  vier Jahre jüngeren  Christian Süß bekannt geworden, wurde eigentlich von „Danish Dynamite“ Michael Maze eingeführt. Ein Heißsporn war Maze aber auch im Positiven: Sein Spielstil war dynamisch wie bei wenigen anderen Spielern, er war kreativ und probierte gerne Ungewöhnliches aus – wenn er einmal ins Rollen kam, war er für seine Gegner schwer zu stoppen.

Er entwickelte sich stetig weiter, wie er heute selbst sagt: „In Düsseldorf habe ich meine zweite Tischtennis-Ausbildung bekommen.“ Sein erste genoss er im dänischen Club KVIK Naestved, der sein Talent erkannte und ihn enorm förderte, nachdem er sich vom Fußball abgewandt und sich für Tischtennis entschieden hatte. Zusammen mit Magnus Molin, Lars Hielscher, Bastian Steger und dem erst 15-jährigen Christian Süß bildete er in der Saison 2001/02 die sogenannte „Borussia-Boygroup“, in der Lars Hielscher mit 21 Jahren der Älteste war und sorgte bereits für Achtungserfolge wie zum Beispiel zwei Siege in Champions-League-Gruppenspielen gegen Charleroi mit Samsonov, Saive und  Mitamura.

2002/03 ergänzte Zichao Tian die Boygroup und nun gelang die große Überraschung: Nachdem die Bundesliga-Hauptrunde mit Platz 3 abgeschlossen wurde, gewann die junge Mannschaft mit einem 5:5 im Hinspiel und einem grandiosen 6:0 im Rückspiel das Play-off-Halbfinale gegen Gönnern. Im Finale traf man nun auf den hohen Favorit aus Grenzau, der das Hinspiel in Düsseldorf auch mit 6:4 gewann. Im Rückspiel jedoch hatten die Borussen eine Sternstunde, auch Maze, der sowohl Lucjan Blaszczyk als auch Ma Wenige mit 3:1 bezwang: Am Ende stand ein 6:3 Sieg für die Boygroup und damit der sensationelle Gewinn der Deutschen Meisterschaft!

Der persönliche Aufstieg des „sensiblen Beckham“, wie Preuß seine dänische Nummer 1 betitelte, ging weiter, während es für die Borussia in den Folgejahre nicht rund lief.2004 gewann Maze das Europe Top 12,zusammen mit Finn Tugwell gelang es ihm, bei den Olympischen Spielen in Athen Bronze im Doppel zu erringen, 2005 gewann er bei den Weltmeisterschaften in Shanghai ebenfalls Bronze im Einzel und wurde mit dem dänischen Team vor heimischem Publikum in Aarhus Mannschafts-Europameister. International leuchtete Maze‘ Stern hell, am Staufenplatz trafen regelmäßig Briefe von weiblichen Bewunderern ein, Maze war Borussias Popstar. Mit dem Team lief es für den Dänen hingegen wechselhaft, die vielen Termine in der Bundesliga wurden ihm zu viel – daher verließ er die Borussia 2006, ein Jahr vor Vertragsende.

Weiter ging es für ihn zwei Jahre beim französischen Club Levallois, dann kehrte er zurück in die Heimat, zu Roskilde Bordtennis. In seine Zeit dort fällt einer seiner größten Erfolge: Bei den Europameisterschaften 2009 in Stuttgart bezwang er im Halbfinale Timo Boll, im Finale Werner Schlager und krönte sich mit seiner unbestechlichen Spielweise zum Europameister. Nach dem Titel begann dann seine lange Verletzungsmisere: Wegen einer schlimmen Knieverletzung fiel er lange Zeit aus, als das gerade verheilt war, musste er sich zwei komplizierten Hüft-OPs unterziehen. Doch Maze ist ein Kämpfer: Anfang Februar 2014 gab er beim DHS Europe Cup in Lausanne sein Comeback, wo er erst im Finale vom Portugiesen Freitas gestoppt wurde. Und ruhiger ist er mittlerweile auch geworden, wie ein Zitat auf seiner Homepage belegt: „I am older and wiser now – and  I am confirmed in the fact that freaking out doesn’t help.“ Amazing Michael.

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