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TTCL: Borussia unterliegt in einem dramatischen Finale mit 1:3

Dreimal ging es in den fünften Satz

Der Fluch der vergebenen Matchbälle: Borussia Düsseldorf unterliegt in einem starken und nervenaufreibenden Champions League-Finale erneut dem 1. FC Saarbrücken TT mit 1:3. Es war knapper als das Ergebnis es ausdrückt: Dreimal brachte erst der fünfte Satz die Entscheidung.

2023 entschied ein Golden Match, dass Saarbrücken die Champions League gewinnt, 2024 konnte Borussia Matchbälle nicht verwandeln und der Pokal blieb im Saarland. 2025 stehen sich wieder beide Teams gegenüber. Dass das ein aufregendes Finale werden würde, damit hatten alle gerechnet. Und gleich der allererste Satz des Tages bestätigte die Vermutungen: Anton Källberg konnte erst den Satzball Nummer sechs gegen Patrick Franziska in der Verlängerung verwandeln. Und es ging so spannend weiter: Der Schwede geht 2:0 in Führung und muss dann doch nach Franziskas Aufholjagd in den entscheidenden fünften Satz. Der endet in diesem Wettbewerb bereits bei sechs Punkten, es kann also schnell gehen. Tat es aber nicht. Die beiden zeigten tolle, lange Rallyes, der Saarbrücker legte vor, doch der Borusse konnte zwei Matchbälle abwehren. Und auch das ist anders: Bei 5:5 entscheidet der nächste Ball – und den machte wieder Källberg. Knapper konnte er nicht gewinnen, doch das spielte keine Rolle: Düsseldorf ging 1:0 in Führung.

Auch die nächste Partie versprach viel: Der Weltranglistenzwölfte gegen den Sechsten – Dang Qiu gegen Truls Möregardh. Letzterer spielte gerade eine hervorragende Weltmeisterschaft und kam mit einer Einzel-Bronzemedaille nach Saarbrücken. Dass er die Form konservieren konnte, bekam der Düsseldorfer leider zu spüren. Das Match ging 3:0 an den Titelverteidiger.

Timo Boll trat also beim Stand von 1:1 gegen Darko Jorgic zu seinem letzten Champions League-Spiel an. In der gut besuchten Saarlandhalle waren die Sympathien klar zugunsten der Lokalmatadore verteilt, doch immer, wenn der 44-Jährige aufläuft, wird er von allen gefeiert. Und er dankte es dem Publikum, in dem er ein tolles Spiel gegen Jorgic ablieferte. Den ersten Durchgang musste er in der Verlängerung abgeben, Satz zwei kontrollierte der 44-Jährige und glich aus. In Anbetracht des Zwischenstandes feuerte das Publikum wieder lauter die Saarbrücker an. Nachdem der Slowene Durchgang drei gewonnen hatte, ertönten „Darko, Darko“-Gesänge. Doch davon ließ sich Boll noch nie beeindrucken. Satz Nummer vier dominierte der ehemalige Weltranglistenerste und überließ seinem Gegenüber nur zwei Punkte. Erneut ging es in den Entscheidungssatz und diesmal zeigte der Saarbrücker, dass er ein Weltklassespieler ist: Mit 6:1 war das Ergebnis eindeutig und die Borussia geriet mit 1:2 ins Hintertreffen.

Im Duell der Spitzenspieler trafen Dang Qiu und Patrick Franziska aufeinander. Beide hatten ihr erstes Match verloren und wollten nun den Punkt für ihr Team unbedingt sichern. Den besseren Start hatte der Saarbrücker. Doch der Düsseldorfer fand zu seinem Spiel und gab im zweiten Satz den Ton an. Anschließend entwickelte sich ein hochklassiges Match, wie man es von den aktuell beiden besten Deutschen erwartete: Dynamisch, druckvoll, sehenswert und ausgeglichen. Und so ging auch diese Partie in den fünften Satz. Wieder absolute Dramatik. Und am Ende pure Enttäuschung bei der Borussia, denn der Penholderspieler konnte mehrere Matchbälle nicht nutzen und gab das Spiel und damit den Pokal aus den Händen.

Zum dritten Mal in Folge unterliegt der Rekordmeister denkbar knapp dem 1. FC Saarbrücken TT im Champions League-Finale. Eine außerordentliche TTCL-Saison, unter anderem mit Siegen gegen Montpellier, bleibt ohne Krönung.


Das Spiel im Überblick:

Table Tennis Champions League, Finale
Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Anton Källberg – Patrick Franziska 3:2 (15:13, 11:8, 6:11, 7:11, 6:5)  
Dang Qiu – Truls Möregardh 0:3 (7:11, 4:11, 7:11)
Timo Boll – Darko Jorgic 2:3 (15:17, 11:8, 7:11, 11:2, 1:6)
Dang Qiu – Patrick Franziska 2:3 (6:11, 11:2, 6:11, 11:7, 5:6)

Foto: Jörg Fuhrmann

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