TT-Finals Erfurt: Kay Stumper ist Deutscher Meister!
Zwei Titel für Borussia Düsseldorf
Tischtennis-Deutschland hat einen neuen Titelträger: Noch-Borusse Kay Stumper sicherte sich am Montagnachmittag (09.06.) in einem Herzschlagfinale zum ersten Mal den Titel des Deutschen Meisters. Bei den zum zweiten Mal in Erfurt stattfindenden TT-Finals kämpften an diesem verlängerten Wochenende rund 1.000 Spielerinnen und Spieler in ihren jeweiligen Wettkampfklassen um die begehrten Plätze auf dem Podium.
Die acht Düsseldorfer waren dabei fast ausnahmslos sehr erfolgreich und erfüllten, beziehungsweise übertroffen die an sie gestellten Erwartungen dabei in den meisten Fällen. Der Weg ins Finale führte Stumper über Benno Oehme, Cedric Meissner und Wim Verdonschot, der dem Borussen im Halbfinale zum ersten Mal im Turnier Probleme bereitete. Doch auch diese Hürde nahm Stumper mit 4:2 und stand im Endspiel einem Konkurrenten aus der Tischtennis-Bundesliga gegenüber, Fanbo Meng vom TTC Fulda-Maberzell. Es wurde ein Spiel auf Augenhöhe, das bis zum entscheidenden siebten Satz ausgeglichen blieb. Dort zog der Borusse direkt auf 6:0 davon und sicherte sich wenig später mit 11:9 den Satz und damit auch den Sieg. „Ich bin unglaublich glücklich, es war für mich nicht einfach“, gab der 22-Jährige im Interview mit dem Deutschen Tischtennisbund zu Protokoll.
Es sollte nicht der einzige Titel für Borussia Düsseldorf an diesem Wochenende bleiben. Das Eigengewächs Eireen Kalaitzidou trat sowohl in der Mädchen U19- Konkurrenz als auch bei den Damen an. Nachdem sie sich im Einzel-Viertelfinale der Mädchen souverän in fünf Sätzen gegen Elisa Nguyen aus Baden-Württemberg durchgesetzt und damit die Bronzemedaille schon sicher hatte, war dann kurz vor dem Finale Schluss. Gegen Koharu Itagaki, die Tochter von TSV Bad Königshofen Coach Koji Itagaki, ließ die Borussin zu viele Chancen ungenutzt und musste am Ende die Überlegenheit ihrer Gegnerin anerkennen. Im Doppel-Finale an der Seite von Lorena Morsch (TSV Langstadt) bekam sie dann jedoch ihre Revanche. Mit 3:1 setzten sich die beiden gegen Itagaki und Josi Neumann durch und krönten sich damit zu den Deutschen Meisterinnen im Mädchen Doppel U19. Damit gelang ihnen die Titelverteidigung aus dem Vorjahr.
Nach ihrer Bronzemedaille im U19-Einzel und der Titelverteidigung im Doppel mit Lorena Morsch machte Eireen Kalaitzidou auch am Sonntag genau dort weiter, wo sie am Vortag aufgehört hatte. Trotz einiger Schwächephasen gelang ihr der Gruppensieg und die damit verbundene Qualifikation für das Achtelfinale bei den Damen. Ihre Gegnerin: Yuan Wan, Damen-Nationalspielerin und aktuelle Nummer 59 der Weltrangliste. Es wurde ein Spiel auf Augenhöhe, das seinen Höhepunkt im sechsten Satz fand. Beim Stand von 3:2 in Sätzen für Wan ging der Durchgang bis in die Verlängerung, wo das Momentum ein ums andere Mal die Seiten wechselte, bis die für Weinheim in der ersten Damen-Bundesliga spielende Wan den Schlusspunkt zum 20:18 machte. Auch im Damen-Doppel an der Seite von Hannah Schönau, ebenfalls WTTV, konnte Kalaitzidou erst von einer Nationalspielerin gestoppt werden. Hier wurde das Spiel jedoch eine deutliche Angelegenheit. Die Paarung aus NRW zog nach ihrem Auftaktsieg im Viertelfinale gegen Sabine Winter und Kathrin Mühlbach mit 0:3 den Kürzeren.
Auch bei den Jungen und Mädchen U15 wurden achtbare Ergebnisse erzielt. Emma Li gelang nach einem eng umkämpften 3:2 gegen Zoe-Loreen Sommer der Einzug ins Einzel-Achtelfinale gegen ihre ehemalige Vereinskollegin Rhea Chen, die inzwischen für den Baden-Württembergischen Verband antritt. Gegen die spätere Turniersiegerin unterlag sie jedoch mit 0:3. Ihre Teamkollegin Greta Bögershausen schied in der ersten KO-Runde nach ihrem beeindruckenden Gruppensieg gegen Kira Aeberhard (Hessen) aus, die im vergangenen Jahr bei den U13-Europameisterschaften Teil der Deutschen Mannschaft war. Emily He, der das Erreichen der Endrunde schon hoch anzurechnen ist, war ihre Gegnerin noch eine Nummer zu Groß. Gegen Ina Grob (Baden-Württemberg) war in drei Sätzen nicht viel für die Borussin zu holen. Victor Voigt schaffte es derweil wie Li auch ins Einzel-Achtelfinale gegen Daniel Nagy. Der 15-Jährige hatte in der ersten KO-Runde überraschend den favorisierten Jonathan Gaiser geschlagen und stellt damit unter Beweis, dass seine Formkurve in der letzten Zeit steil nach oben geht. Einzig Sofiia Zhmudenko gelang es nicht, die Endrunde zu erreichen.
„Wir können als Verein mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein, das war eine überzeugende Leistung, die unsere Kinder in Erfurt gezeigt haben. Teilweise haben sie gegen deutlich stärkere Kontrahenten gewonnen und hatten keine Probleme, sich dem hohen Niveau anzupassen“, konstatiert Borussia-Jugendwartin Jenny Jäger. „Wir können angesichts der Tatsache, dass wir zwei Starterinnen bei den Mädchen U19 hatten, die eigentlich noch bei den Mädchen U15 spielen, positiv in die Zukunft blicken.“
Die Ergebnisse der Düsseldorfer Starter:innen in der Übersicht:
Kay Stumper: Deutscher Meister Herren
Eireen Kalaitzidou: Deutsche Meisterin Mädchen U19 Doppel, Bronze Mädchen U19 Einzel, Viertelfinale Damen Doppel, Achtelfinale Damen Einzel
Mariia Bodnar: Aus in der Gruppe Mädchen U19 Einzel
Victor Voigt: Achtelfinale Jungen U15
Emma Li: Viertelfinale Mädchen U15 Doppel, Achtelfinale Mädchen U15
Greta Bögershausen: Erste Hauptrunde Mädchen U15
Emily He: Erste Hauptrunde Mädchen U15
Sofiia Zhmudenko: Aus in der Gruppe Mädchen U15
Foto: Jörg Fuhrmann