Presse: Zwei Titel! Boll überragte alle
Auch Christian Süß zeigte in Bremen starke Leistungen
NRZ, Joachim Breitbach
Borussias Timo Boll ist der Beste. Zumindest nach dem Spitzentrio der Tischtennis-Chinesen. Das bewies der Dreifach-Europameister von St. Petersburg bei den German Open am Sonntag in Bremen eindrucksvoll. Boll besiegte nach seinem 4:1 (11:6, 12:10, 11:8, 9:11, 11:8)-Sieg im Halbfinale über den Ex-Borussen Jun Mizutani im Endspiel Vladimir Samsonov (Weißrussland) sicher mit 4:0 (11:8, 12:10, 11:6, 11:9).
„Ich war überrascht, dass ich so klar gewonnen habe. Aber böse bin ich darüber nicht, weil mir das Halbfinale gegen Jun Mitzutani viel Kraft gekostet hat. Dass mir die besten Chinesen hier aus dem Weg gegangen sind, glaube ich nicht. Die unterbrechen nur ihre WM-Vorbereitung wegen dieses Turnieres nicht. Ich bin im Moment wohl in der Form meines Lebens”, bilanzierte Boll hoch zufrieden.
Bundestrainer Richard Prause lobte: „Timo hat den Einzel-Titel überzeugend verteidigt und mit Christian Süß auch den Doppel-Wettbewerb dank einer starken Leistung gewonnen. Das war eine gute Generalprobe für die Weltmeisterschaft.”
Boll hatte sich in der Hansestadt allein durch seinen vierten Einzelsieg bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft nach 2004, 2006 und 2008 die 20 000 Dollar-Siegprämie und den dritten Turniersieg in Deutschland innerhalb von 42 Tagen gesichert.
Der insgesamt 16. Erfolg auf der Pro Tour war fünf Wochen vor Beginn der WM in Yokohama ein Ausrufezeichen des Linkshänders. „Ich will in Yokohama eine Medaille” so der Weltranglisten-Vierte.
Durch den Boll-Erfolg ging fast unter, dass sich Christian Süß auch in den Vordergrund gespielt hat. Der Blondschopf verlor im Halbfinale gegen Samsonov mit 0:4 (8:11, 8:11, 6:11, 7:11), hatte zuvor unter anderem Yang Zi (Singapur) 4:2 und Ovtcharov-Bezwinger Per Gerell (Schweden) 4:0 geschlagen.
Übrigens: Das Doppelfinale gewannen Boll/Süß gegen den Ex-Borussen Mizutani, der mit dem zukünftigen Düsseldorfer Seya Kishikawa spielte, 4:2.