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Presse: Spitze, diese Borussia!

Deutsche Tischtennis Liga


NRZ, Joachim Breitbach

Karneval in Grafenberg: Der Titelverteidiger besiegte den Vizemeister aus Frickenhausen in einer Klasse-Partie mit 3:1.

Gute Stimmung herrschte im Tischtennis-Zentrum schon vor dem DTTL-Schlagerspiel zwischen Meister Borussia und Vorjahres-Finalist TTC Frickenhausen/Würzburg. Düsseldorfer Karneval-Hits, Kölner Schunkel-Lieder und nicht zuletzt die von Manfred Castor angeführten Düssel-Disharmoniker mit ihren Songs „Rot-Weiß” und „Puls von Frau Schulz” heizten den 1350 Fans mächtig ein. Und ließen Timo Boll offensichtlich seine Reisestrapazen vergessen. Wobei dem Linkshänder, von Vereinspräsident Fritz Wienke für seinen Sieg in Doha mit Blumen geehrt, sicher auch die drei Minuten Standing-Ovation der Fans sichtlich gut taten.

Der frischgebackene Qatar-Open-Sieger zeigte sich nach dem mit 8:11 verlorenen ersten Satz gegen den taktisch klug agierenden Ex-Borussen Bastian Steger von seiner besten Seite. Und gewann sicher 3:1. Steger, der seinen Nationalmannschafts-Kollegen zuletzt im Pokal besiegt hatte, zwang Boll zu tollen Ballwechseln. Und resumierte hernach anerkennend: „Timo war zwar kurz mal müde. Aber er spielt auf einem Niveau, auf dem hier keiner mithalten kann.”

Dass Dimitrij Ovtcharov anschließend nach großem Spiel gegen den U21-Sieger der Qatar Open, Kenta Matsudaira, knapp 2:3 – 9:11 im fünften Satz – unterlag, änderte an der tollen Athmosphäre unter den Fans nichts. Schließlich hatten sie von den beiden Profis Spitzen-Tischtennis gesehen.

Den Titelverteidiger auf Sieg-Kurs brachte Christian Süß. Der Weltranglisten-31. agierte gegen Tan Rui Wu, nach gesteigerter Trainingsintensität mental gefestigt, trotz Schwächephase im zweiten Durchgang seiner Ranglistenposition angemessen. Und agierte gegen den Kroaten taktisch klüger als bei seiner Niederlage im Olympia-Vorbereitungsturnier, als er acht (!) Matchbälle nicht verwandeln konnte.

Präsident Wienke lobte: „Neben Timo Boll war das 3:1 von Christian über Tan der Schlüssel zu unserem Sieg.”

Timo Boll, der Dreifach-Europameister von St. Petersburg, deklassierte zum Abschluss der Partie den 17-jährigen Japaner Matsudaira im Duell der Sieger von Doha mit 3:0 und holte Borussias Siegpunkt.

Dass Boll aus besonderem Holz geschnitzt ist, bewies er danach: 18 Minuten lang schrieb er Autogramme und erklärte danach: „Nach dem Sieg in Doha habe ich nicht viel geschlafen. Ein Kaffee und ein kleiner Happen haben mir nach der Rückreise geholfen, die Punkte zu holen.”

Manager Andreas Preuß war erleichtert, dachte aber weiter: „Für uns war das wichtig in Bezug auf die Play-off-Runde. Die Chance, Liga-Erster zu werden, ist gut.” Und Freitag geht es im Champions-League-Viertelfinale beim spanischen Meister CTM Cajagranada weiter.

 

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