Presse: Polish Open 2010 (10. bis 14. November)
Grand-Finals-Tickets für Baum und Fejer-Konnerth noch in Reichweite
DTTB, Manfred Schillings
Warschau. Fast 400 Starter gegen bei den am heutigen Mittwoch beginnenden Polish Open in Warschau an den Start, darunter auch ein 19-köpfiges Aufgebot des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). In Abwesenheit von Timo Boll, der die Veranstaltung bereits nach den Austrian Open zwecks Regeneration und Wiederaufbau aus seinem Turnierkalender gestrichen hatte, zählen mit European-Super-Cup-Gewinner Dimitrij Ovtcharov (Orenburg), EM-Finalist Patrick Baum (Düsseldorf) und Bastian Steger (Saarbrücken) - an den Positionen zwei, vier und acht gesetzt - drei DTTB-Stars zum allerengsten Kreis der Titel- und Medaillenanwärter. Die Toppositionen in der Setzungsliste nehmen bei den Herren der Weißrusse Vladimir Samsonov und bei den Damen Hollands Europe-Top-12-Gewinnerin Li Jiao ein. Beim letzten Pro-Tour-Turnier des Jahres werden auch endgültig die Tickets zu den Grand Finals in Seoul vergeben. Drei Eisen hat der DTTB in Südkorea bereits sicher im Feuer, aber auch Baum und Zoltan Fejer-Konnerth besitzen in guter Form mehr als nur theoretische Chancen auf die Qualifikation.
Baum und Fejer-Konnerth noch mit Grand-Final-Chancen
Das DTTB-Trio Ovtcharov, Baum und Steger greift im Einzel ebenso erst am Freitag in das Geschehen ein wie die ebenfalls unter den besten 32 für das Hauptfeld gesetzte Essenerin Elke Schall (Position 24), die Bingenerin Zhenqi Barthel (30) und Zoltan Fejer-Konnerth (30). Der für den französischen Erstligisten spielende Doppel-Europameister des Jahres 2002 darf sich beim letzten Pro-Tour-Turnier des Jahres ebenso wie Patrick Baum sogar noch Hoffnungen auf das Erreichen der Grand Finals der 16 Punktbesten des Jahres 2010 machen, das vom 16. bis 19. Dezember in Seoul ausgetragen wird. Die Hürden dafür sind hoch, aber nicht unüberwindbar: Fejer-Konnerth muss zur Buchung seines Südkorea-Tickets in Warschau mindestens das Viertelfinale erreichen, Baum sogar das Halbfinale.
Dafür haben haben zum jetztigen Zeitpunkt Dimitrij Ovtcharov (mit dem Antreten bei den Polish Open), Bastian Steger sowie das Doppel Baum/Steger ihre lukrativen Fahrkarten für das mit 365.000 Dollar dotierte große Finale sicher in der Tasche. In Südkorea steht im Dezember das Tor für einen Überraschungssieger sperrangelweit offen, da weder Timo Boll noch chinesische Vertreter in diesem Jahr die Qualifikationskriterien in Gestalt ausreichender Turnierteilnahmen erfüllten. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Dima Ovtcharov ist in guter Form, wie er beim World Cup und bei seinem Erfolg beim European Super Cup gezeigt hat und damit ist ein ernsthafter Titelaspirant - nicht nur für die Polish Open. Die anderen haben noch Chancen auf das Pro-Tour-Finale. Sie müssen in Warschau spielerisch und kämpferisch überzeugen, um ihre letzte Chance auf die Qualfikation für die hochdotierten und prestigeträchtigen Grand Finals in Seoul zu nutzen. Sowohl in Südkorea als auch an diesem Wochenende in Polen ist alles möglich, da die Chinesen nicht am Start sind."
13 Deutsche in der Qualifikation
Doch vor dem Traum von den Grand Finals hat die ITTF zunächst an diesem Wochenende noch die Realität der mit 122.000 Dollar dotierten Polish Open angesetzt. Dort müssen insgesamt dreizehn DTTB-Akteure heute und morgen in die Einzel-Qualifikation. Bei den Damen wird die Vorrunde zunächst in 20 Gruppen gespielt, bei den Herren kommt es durch die hohe Starterzahl zu insgesamt 53 Pools. Lediglich die Gewinner der Gruppen eins bis elf qualifizeren sich hier direkt für das Hauptfeld, die übrigen Gruppensieger bestreiten im K.-o.-System ein weiteres Ausscheidungsmatch. Bei den Damen sind alle Pool-Siegerinnen direkt qualiziert, zudem gibt es weitere zwölf Knock-Out-Matches der Gruppenzweiten. Kurzfristig abgesagt hatte Steffen Mengel, der in den vergangenen Wochen und Monaten mit guten Leistungen auch international auf sichg aufmerksam gemacht hatte. Der Hanauer erläutert seine Absage: "Mich hatte in den letzten zwei Wochen eine Entzündung in der Schulter geplagt. Inzwischen habe ich zwar fast keine Schmerzen mehr, aber der Trainingsrückstand ist einfach zu groß. Ein Start in Warschau hätte wenig Sinn gemacht."
Der DTTB schickt bei Damen und Herren eine Mischung aus routinierten Spielern und talentierten Jugendlichen an den Start. Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigieo freut sich auf interessante Turniertage mit internem Konkurrenzkampf: "Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die zweite Reihe der Nationalmannschaft schlägt. Da mit Wu Jiaduo und Kristin Silbereisen die beiden Besten nicht dabei sind und gleichzeitig das Turnier ohne Asiatinnen nicht so stark in der Spitze besetzt ist, haben die Spielerinnen in Polen eine gute Chance, sich zu präsentieren und für kommende Aufgaben zu empfehlen." Bitzigeio weiter: "Mit Elke Schall und Zhenqi Barthel haben wir zwei Athleten vor Ort, die sicherlich gerne in Richtung WM in Rotterdam und Olympische Spiele in London ihre Ambitionen anmelden wollen. Dazu kommen mit Ausnahme von Sabine Winter die kompletten Kandidatinnen für die Jugend-WM - Petrissa Solja, Kathrin Mühlbach, Anja Schuh und Anna Krieghoff, von der sich die eine oder andere im Stillen vielleicht auch teilweise Chancen in Richtung Rotterdam und/oder London ausrechnet. Es wird also ein interessantes Turnier."
Die Spiele der Deutschen Herren im Hautpfeld am Freitag
Herren-Einzel
1. Runde (beste 64)
Zoltan Fejer-Konnerth - Qualifikant, 12.15
Patrick Baum - Qualifikant, 15.15
Bastian Steger - Qualifikant, 15.15
Dimitrij Ovcharov - Qualifikant, 16.00
2. Runde (beste 32)
18.15/19.45
Herren-Doppel
Achtelfinale
Baum/Steger - Qualifikant, 10.45
Das Aufgebot des DTTB bei den Polish Open (10.-14. November)
Damen: Zhenqi Barthel (Bingen), Nadine Bollmeier (Tostedt), Tanja Hofmann (Berlin), Irene Ivancan (Tostedt), Anna Krieghoff (Chemnitz), Kathrin Mühlbach (Schwabhausen), Elke Schall (Essen-Holsterhausen), Anja Schu (Kroppach), Petrissa Solja (Saarlouis-Fraulautern).
Herren: Patrick Baum (Düsseldorf), Zoltan Fejer-Konnerth (Pontoise-Cergy/FRA), Ruwen Filus (Ochsenhausen), Philipp Floritz (Plüderhausen), Patrick Franziska (Hanau), Arne Hölter (Celle), Dimitrij Ovcharov (Orenburg/RUS), Bastian Steger (Saarbrücken), Florian Wagner (Dortmund), Torben Wosik (Frickenhausen).
Trainer: Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Jörg Bitzigeio (Damen-Bundestrainer), Zhu Xiaoyong (Assistenztrainer Herren), Eva Jeler (Bundestrainerin Mädchen/Nachwuchskoordinatiorin), Georg Imhof (Bundestrainer Jungen)
Physiotherapeutin: Birgit Schmidt