Presse: Gelungener EM-Auftakt für Boll und Co
Die deutschen Herren siegen zum EM-Auftakt gegen Gastgeber Polen und sind gleich auf Kurs. Die Damen patzen beim zweiten Spiel.
Sport1.de
Danzig - Timo Boll und die deutschen Männer haben die Jagd auf das fünfte Team-Gold in Serie bei der Europameisterschaft in Danzig erfolgreich eröffnet.
Die Auswahl um den Rekordeuropameister bezwang zum Auftakt Gastgeber Polen 3:0 und nahm damit Kurs auf das Viertelfinale.
Auch die deutschen Damen um Ex-Europameisterin Jiaduo Wu erwischten gegen Russland einen Start nach Maß, verpassten am Abend nach dem 2:3-Krimi gegen Vize-Europameister Rumänien aber den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale.
Boll und Co. hatten gegen die von rund 2000 Fans angefeuerten Gastgeber etwas mehr Mühe als erhofft.
Boll gibt Satz ab
So musste der WM-Dritte Boll gegen Jakub Kosowski einen Satz abgeben. Zuvor hatte Bastian Steger die DTTB-Männer, die auf den verletzten Christian Süß verzichten müssen, mit einem 3:2-Kraftakt gegen Wang Zeng Yi in Führung gebracht.
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Den Siegpunkt besorgte Dimitrij Ovtcharov mit einem souveränen Auftritt gegen Daniel Gorak (3:0).
Boll freut Mannschaftsleistung
Boll, dem ein zweimonatiges China-Gastspiel im Sommer in den Knochen steckt, freute sich über die geschlossene Teamleistung.
"Wir müssen unsere Kräfte schon einteilen, von daher bedanken wir uns gegenseitig, dass wir alle nur einmal spielen mussten", sagte der Weltranglistenvierte, bevor er eingehüllt in dicker Jacke und Wollmütze auf dem Kopf den 15-minütigen Fußmarsch zum Teamhotel antrat.
Bundestrainer Jörg Roßkopf war mit dem Turnierbeginn zufrieden: "Wir wussten, dass wir mit Polen und Kroatien zwei schwierige Gegner haben, von daher war es klar, dass wir hier und da Probleme bekommen würden. Auch die Umstellung auf die Luft in der großen Halle war für die Spieler nicht ganz leicht. Aber es waren gute Spiele von allen."
"Überrascht, dass die Mädels schnell zum Mittagessen wollten"
Bei den Damen, die nach drei Jahren ohne EM-Edelmetall eine Team-Medaille als Ziel ausgegeben haben, gewannen sowohl Wu als auch Irene Ivancan und Kristin Silbereisen ihre Duelle mit 3:0.
Die Überlegenheit verblüffte Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio: "Wir hatten uns auf ein hartes, langes Spiel eingestellt. Ich war überrascht, dass die Mädels so schnell zum Mittagessen wollten."
Trauma Rumänien
Anschließend verlor das gleiche Trio gegen Rumänien wie beim EM-Trauma im vergangenen Jahr, als die DTTB-Damen beim 2:3 im Viertelfinale mehrere Matchbälle und damit die bereits sicher geglaubte Medaille vergeben hatten.
Das letzte Gruppenspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen die Ukraine entscheidet nun über das Weiterkommen.
Rückkehrerin Ivancan, das erste Mal seit 2005 wieder bei einem großen Turnier dabei, legte beim Auftakt als Startspielerin den Grundstein. "Das nennt man wohl einen Einstand nach Maß. Ich kann mich nur für das Vertrauen des Trainers bedanken", sagte die Defensivspezialistin.
Silbereisen ist derweil in Danzig "auf dem Boden der Tatsachen" angelangt, wie der Blondschopf scherzte:
Eigene Matraze für Silbereisen
Da ihr die Betten im Mannschaftsquartier zu weich sind, schläft die 26-Jährige lieber auf einer eigens organisierten Matratze auf dem Boden. "Das ist auf jeden Fall bequemer als das richtige Bett", sagte Silbereisen.
Die Männer werden am Sonntag von Kroatien (11.00 Uhr) und abschließend der Slowakei (19.00 Uhr) gefordert.
Die beiden Ersten der jeweils vier Vierergruppen ziehen in die Viertelfinals ein. Diese werden am Montag ausgetragen.
Ab Donnerstag beginnt für die deutschen Tischtennis-Asse im Einzel und Doppel der Kampf um die Medaillen.