Presse: Game, Set and Match... Timo Boll !
Timo Boll gewinnt zum dritten Mal die German Open
Deutscher Tischtennis Bund
Den Matchball verwandelte Timo Boll etwas glücklich mit einem unerreichbaren Netzroller. Insgesamt musste der Europameister aber nicht allzu oft das Glück bemühen, um das Endspiel der ERKE German Open für sich zu entscheiden. Der Taiwanese Chuan Chih-Yuan, immerhin die Nummer zwölf der ITTF-Weltrangsliste, fand gegen den 27-Jährigen Deutschen keine Mittel, um dessen 4:1 Erfolg zu verhindern. Timo Boll feiert in Berlin nach 2004 und 2006 seinen dritten Titel bei den German Open.
Chuan mit gutem Start
Den besseren Start in dieses Finale erwischte der Taiwanese, der Bolls Anlaufschwierigkeiten zum Gewinn des ersten Durchgangs nutzen konnte. Doch nach der Satzpause war der Europameister voll da. Mit 11:5 glich er Chuans Satzführung aus und holte sich auch den dritten Durchgang mit 11:7. Im vierten gab es dann den spektakulärsten Ballwechsel des Spiels zu bestaunen. Chuan drängte seinen Gegner weit hinter den Tisch und erwischte Boll, nachdem er diesen in der Vorhand festgenagelt hatte, mit einem Topspin in der weiten Rückhand. Doch wie so oft in dieser Partie hatte Boll auch darauf eine passende Antwort: Der Europameister wechselte flugs den Schläger in die rechte Hand, brachte den Ball auf den Tisch, wechselt erneut und punktete mit dem nächsten Schlag. Das Velodrom stand Kopf. Mit 11:3 dominierte der 27-Jährige den vierten Satz und holte sich auch den fünften mit 11:8.
Polish-Open im Blick
Timo Boll zeigte sich nach dem klaren 4:1 Sieg im Finale der ERKE German Open in Berlin sehr froh über die eigene gezeigte Leistung. „Ich hab meine kleine Krise aus dem Achtelfinale überwinden können und gerade im Finale sehr gut gespielt. Die starke Gegenwehr von Chuan hatte ich erwartet, er hatte sich bestens auf mich eingestellt. Aber ab dem zweiten Satz hab ich durch ein paar taktische Finessen die Oberhand gewonnen und ein paar nicht alltägliche Bälle gespielt. Ich hoffe mein derzeitiger Lauf hält noch bis nach den Polish-Open an und dann geht es erstmal in den wohlverdienten Urlaub.“
Eine Woche davon wird Timo mit einem Freund in Dallas verbringen und diesem dort einen großen Traum erfüllen. Ein Treffen mit dem deutschen NBA-Star Dirk Nowitzki, mit dem laut Boll noch eine Tischtennispartie aussteht. Rückblickend hätte er nach den ganzen Problemen am Jahresanfang auch nicht erwartet, dass er noch so eine Erfolgsserie hinlegen kann. „Unter den Umständen wie das Jahr angefangen hat, da denkt man auch schon einmal an schlechten Tagen ans Karriereende. Da war wirklich der Wurm drin. Wenn man die Verletzungsmonate aus dem alten Jahr mitzählt, konnte ich in der jüngeren Vergangenheit fast sechs bis sieben Monate keinen einzigen Schlag trainieren. Dann ist diese unglaubliche Serie zum Jahresende hin natürlich umso schöner. Ich werd jetzt erstmal ausspannen und danach geht der Blick natürlich schon wieder nach vorne, denn meine Gegner bleiben auch nicht stehen.“
Unnötige Fehler
Auch Bolls Finalgegner zollte ihm großen Respekt. „Timo war heut einfach der Bessere. Wir haben außer im ersten Satz auf unterschiedlichem Niveau gespielt, ich habe zu viele unnötige Fehler gemacht.“
Timo Boll gewinnt im Finale der ERKE German Open in Berlin im Endspiel gegen den Taiwanesen Chuan Chih-Yuan mit 4:1 und sichert sich nach 2004 und 2006 zum dritten Mal den German Open Titel.
Herren-Einzel, Finale
Timo Boll - Chuan Chih-Yuan TPE 4:1 ( -6, 5, 7, 3, 8)