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Presse: Düsseldorf erreicht das Halbfinale

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Im Duell der beiden Titelaspiranten und topgesetzten Teams zeigte die Samsonov-Truppe heute der Borussia die Zähne und demonstrierte, dass das glatte 3:0 von Boll und Kollegen in Granada vor vier Wochen kein beliebig widerholbares Resultat ist, sondern einer einmaligen Galavorstellung des DTTL-Tabellenführers geschuldet war.

Dirk Wagner und Andreas Preuß hatten sich entschieden, Timo Boll aus taktischen Gründen an Position drei aufzustellen, um als "Bank" gegen den vermeintlich schwächsten Akteur der Spanier den einen, für das Halbfinale benötigten Sieg einzufahren - die Taktik sollte aufgehen.

Dimitrij Ovtcharov konnte im ersten Einzel nach starker Leistung seinen Matchball gegen Vladimir Samsonov nicht verwerten und unterlag der Nummer sechs der Welt in der Verlängerung des Entscheidungssatzes. Da Christian Süß anschließend gegen "Oldie" He Zhi Wen 1:3 verlor, musste es Timo Boll für den deutschen Rekordmeister richten - und der "Timonator" gab sich beim 11:5, 11:6 und 11:8 über Robert Gardos vor 1.050 Zuschauern im DTTZ keine Blöße. Bereits der Gewinn des ersten Satzes durch den Weltranglistenvierten gegen den österreichischen Nationalspieler sorgte nach dem 3:0 bei 9:3 Sätzen in Granada für klare Fronten. Das Halbfinale war erreicht, zudem war man dem großen Saisonziel Gewinn der Königsklasse ein gutes Stück nähergekommen.

Anschließend quälte sich Dimitrij Ovtcharov noch eine Weile gegen den 46-jährigen Penholder-Methusalem He Zhi Wen, immer noch einer der unangenehmsten Gegenspieler in ganz Europa. "Dima" machte - bis auf den vierten Satz - keine schlechte Figur, zog aber schließlich mit 10:12, 8:11, 12:10 und 5:11 den kürzeren. Eine Niederlage, die nur noch für die Statistik Wert hatte. Die Stimmung bei der Borussia samt Management und Fans war zu diesem Zeitpunkt längst gelöst und heiter - so eben, wie man es im Rheinland am meisten schätzt.

Trainer Dirk Wagner freute sich über den gelungenen Aufstellungs-Schachzug: "Es ist genauso gelaufen, wie wir das antizipiert hatten." Dimitrij Ovtcharov schwankte in der Bewertung seiner knappen Niederlage gegen "Vladi" Samsonov: "Ich weiß nicht, ob ich mich über meine gute Leistung freuen oder ob ich der vergebenen Chance nachtrauern soll." Timo Boll übte sich in gewohnter Bescheidenheit: "Dass ich den nötigen Punkt geholt habe, ist schön. Das Lob hat aber die gesamte Mannschaft verdient, die mit einer eindrucksvollen Vorstellung im Hinspiel den Grundstein gelegt hat."

Manager Andreas Preuß schließlich fiel ein Stein vom Herzen, dass der mächtige Widersacher tatsächlich in die Knie gezwungen werden konnte: "Wir wollten ins Halbfinale, das haben wir jetzt geschafft. Aber man hat heute auch gesehen, wie stark Granada besetzt ist. Hätten wir dort nicht unser bestes Spiel dieser Saison gemacht, wäre das nicht nur ein heißer, sondern ein ganz heißer Tanz geworden."

Das Traumhalbfinale des deutschen Rekordmeisters gegen den Rekordtitelträger der Königsklasse, Royal Villette Charleroi, der vor 14 Tagen mit Frickenhausen/Würzburg den dritten deutschen Viertelfinalteilnehmer aus dem Rennen geworfen hatte, ist gesichert - erneut wartet also ein richtig dicker Brocken auf Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß.

 

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