Presse: Die höchstmögliche Hürde
DTTB-Pokalspiel Düsseldorf vs. Herne
Der Westen, Uwe Eulig
Drei Pflichtspiele in fünf Tagen – so lautet das anstrengende Programm für den TTC Ruhrstadt Herne in dieser Woche. Am Mittwoch geht es mit dem Pokal-Viertelfinale in Düsseldorf los, Freitag folgt das Bundesliga-Heimspiel gegen die TG Hanau und am Sonntag spielt man beim SV Plüderhausen.
Seit Dienstag ist die Mannschaft einschließlich Zhou Bin und Petr Korbel zusammen in Herne und bereitet sich auf die kommenden Aufgaben vor. Dabei ist die Pokalbegegnung gegen Borussia Düsseldorf eher von untergeordneter Bedeutung für den Bundesliganeuling, dessen oberstes Ziel der Klassenerhalt ist. Das Hauptaugenmerk richtet sich deshalb auf die beiden Meisterschaftsspiele am Wochenende, wo man sich nach den zwei Auftaktniederlagen die ersten Bundesligapunkte holen will.
Das Pokalspiel in Düsseldorf bietet am heutigen Mittwoch (19 Uhr, ARAG CenterCourt, Ernst-Poensgen-Allee 58) eher eine willkommene Abwechslung. Schließlich hat man nichts zu verlieren und kann gegen den haushohen Favoriten ganz befreit aufspielen. Besondere Motivationskünste muss Trainer Jens Stötzel nicht anwenden, um sein Team auf die Begegnung einzustimmen. Immerhin spielt man nicht alle Tage gegen einen Timo Boll, dessen Mitwirken von Düsseldorfer Seite bereits angekündigt wurde. Schon bei der Terminsuche wurde darauf geachtet, dass der vielbeschäftigte aktuelle Weltranglistenzweite und 13-fache Europameister nicht anderweitig im Einsatz ist.
Obwohl die Lichtgestalt Boll alles überstrahlt, gründet sich die Klasse der Borussia nicht nur auf die Ballkünste des 29-Jährigen. Mit Christian Süß auf 18 und Neuzugang Patrick Baum auf Rang 22 der Weltrangliste hat der 23-fache Deutsche Meister zwei weitere internationale Klasseleute im Team. Dagegen nimmt sich der 59. Platz des vierten Mannes, Janos Jakab, fast bescheiden aus. Der Ungar darf sich aber sicherlich gute Chancen ausrechnen, gegen den krassen Außenseiter aus Herne im Team zu stehen.
Mit welcher Aufstellung der Pokalverteidiger, Meister und Champions-League-Sieger aus Düsseldorf tatsächlich in die Begegnung geht, wird man erst kurz vor Spielbeginn wissen. Das gleiche gilt aber auch für den TTC Ruhrstadt. Da überlegt man noch, ob einer der vertraglich vereinbarten, abgezählten Korbel-Einsätze für das Pokalspiel geopfert werden soll, oder ob man mit der Mannschaft antritt, die in Gräfelfing den Einzug ins Viertelfinale geschafft und damit den Ruhrstädtern zu ihrem ersten Erfolgserlebnis der Saison verholfen hat. Maßgeblichen Anteil daran hatte vor allem Zhou Bin, bei dem nach seinen zwei Einzelsiegen der Knoten geplatzt zu sein scheint. Ihm ist noch am ehesten ein Überraschungserfolg gegen einen der Borussia-Stars zuzutrauen –vielleicht ja sogar gegen Timo Boll.