Presse: Boll toll: erst ein Zittersieg, dann ein Feuerwerk
Borussia ist spitze! Und dies in der Deutschen Tischtennis-Liga nun ganz allein
NRZ, Joachim Breitbach
Borussia ist spitze! Und dies in der Deutschen Tischtennis-Liga nun ganz allein. Mit einem schwer erkämpften 3:1-Sieg bei den bislang ebenfalls verlustpunktfreien TTF Ochsenhausen behält der Rekordmeister nach dem fünften DTTL-Spieltag allein eine „Weiße Weste“.
Dabei war das Duell der Ungeschlagenen ein echter Krimi. Drei Stunden und 15 Minuten boten beide Teams den 1300 Zuschauern in der Biberacher Paul-Heckmann-Kreissporthalle hochklassigen Sport. Und Nervenkitzel dazu.
Schon im Auftakt-Einzel des bislang in der DTTL unbesiegten Ex-Borussen Seiya Kishikawa und Vize-Europameister Patrick Baum ging es stets knapp zu. Erst im Entscheidungssatz konnte sich Neu-Borusse Baum entscheidend absetzen: 5:1, 8:4 und 10:5. Sechs Matchbälle mussten her, um dem Japaner die erste Saisonschlappe beizubringen.
Warum der vor zwei Jahren bei Borusse doch eher enttäuschende Portugiese Marcos Freitas bisher ungeschlagen war, zeigte er dem 13-maligen Europameister Timo Boll. Gewann Satz zwei, verlor danach mit Pech 15:17, glich im vierten Durchgang wieder aus. Im Entscheidungssatz führte der Weltranglistenzweite 5:3 und 7:6, ehe Borussen-Trainer Danny Heister bei 7:8 eine „Auszeit“ nahm. Über 7:9 und 9:10 kam Boll, nach zwei vergebenen Matchbällen zum 14:12-Wackelsieg.
Bei Christian Süß lief es anders herum. Nach siegreichem Auftakt gelang seinem Gegner Tiago Apolonia im zweiten Durchgang alles – und Süß nichts. Und in Satz fünf lag der achtmalige Europameister 4:8 zurück, kam auf 9:10 heran und verlor dann.
Nach der 15-minütigen Spielpause bekamen die Zuschauer dann einen „echten Boll“ zu sehen. Der Weltranglistenzweite hatte beim Matchbeginn gegen Kishikawa Probleme, ließ dann aber4 ein „Feuerwerk“ folgen und siegte in drei Sätzen.
Manager Andreas Preuß meinte: „Wir haben mal wieder gesehen, dass Weltranglistenplätze im direkten Duell nicht viel ausmachen.“ Trainer Heister war erleichtert: „Das Spiel ging an die Nerven. Zum Glück haben wir in den entscheidenden Situationen die besseren Lösungen gehabt. Meine Jungs haben phasenweise sehr gut gespielt. Aber Ochsenhausen hat gezeigt, wie stark das Team ist.“