Presse: Boll nur noch Siebter
DTTB-Team verliert Position zwei
Quelle: mytischtennis.de
Es hatte sich schon nach den Japan bzw. Brazil Open angekündigt. Jetzt hat es das DTTB-Team schwarz auf weiß. In der mit Spannung erwarteten Juli-Weltrangliste, die für die Olympiasetzung relevant ist, rutscht Timo Boll auf Rang sieben, Dimitrij Ovtcharov auf den zwölften Platz. Für die Einzelsetzung ist dies noch kein Beinbruch, das Team trifft es dafür umso härter. Der monatelang verteidigte zweite Platz ist verloren. China kann schon im Halbfinale warten.
Timo Bolls überraschendes Zweitrunden-Aus bei den Japan Open und die Erfolge der Koreaner in Brasilien haben es schon vermuten lassen: Deutschland ist nur noch Vierter des Team-Rankings. Der Sieger der Japan Open, Jun Mizutani, preschte an Boll vorbei auf Rang fünf und bescherte Japan den dritten Platz. Zudem überholte Brazil Open-Sieger Oh Sangeun Dimitrij Ovtcharov und sorgte auf diese Weise dafür, dass Südkorea nun direkt hinter China rangiert.
China womöglich schon im Halbfinale
Als Vierter der Setzliste kann Deutschland bei den Olympischen Spielen also schon in der Vorschlussrunde auf die übermächtigen Chinesen treffen. Das hatte man tunlichst vermeiden wollen. "Natürlich wären wir gerne wie in Dortmund auf der Position zwei gewesen", bekannte Bundestrainer Jörg Roßkopf in einer DTTB-Pressemitteilung. "Man muss aber auch sagen, dass die Koreaner und Japaner zuletzt gut gespielt haben. Für uns wird es ohnehin erst mal darum gehen, die beiden ersten Runden zu überstehen und das Halbfinale zu erreichen."
Zumindest für die Einzel-Setzliste haben die Entwicklungen im Juli-Ranking keine verheerenden Konsequenzen. Timo Boll büßte zwar den dritten Platz hinter dem chinesischen Duo Zhang Jike und Wang Hao ein. Da außer Mizutani aber kein anderer Nicht-Chinese an ihm vorbeiziehen konnte, wird der an Position vier Gesetzte frühestens im Halbfinale auf einen Chinesen treffen. Obwohl Ovtcharov den elften Platz der Weltrangliste nicht hat halten können, wird auch er in London zu den acht topgesetzten Athleten gehören. Dieses Privileg wird ihm zum ersten Mal zuteil.
Kim Kyungah stürmt nach vorne
Neben diesen für die Olympiasetzung relevanten Veränderungen hat sich bei den besten deutschen Herren in der Weltrangliste wenig getan. Patrick Baum bleibt auf der 22, zwischen ihn und Bastian Steger schiebt sich der Däne Michael Maze. Während auch Christian Süß seinen 53. Platz nicht hergibt, müssen Ruwen Filus (von 57 auf 61) und Patrick Franziska (von 93 auf 100) auf einige ihrer im vergangenen Monat gewonnenen Plätze wieder verzichten.
Den wichtigsten Sprung bei den Damen hat die Südkoreanerin Kim Kyungah gemacht, die dank ihrer Erfolge bei der ITTF World Tour von Rang elf auf fünf stürmte. Damit ist die Siegerin der Brazil Open hinter Ding Ning und Li Xiaoxia die erste Nicht-Chinesin auf der Olympia-Setzliste. Wu Jiaduo bleibt die beste Europäerin der Welt, rutschte aber auf Rang 16. Ihre Teamkolleginnen Irene Ivancan (37) und Kristin Silbereisen (47) verbessern sich jeweils um einen Platz. Die deutschen Damen werden in London an Position sechs eingestuft.