Presse: Boll bleibt draußen
Timo Boll muss pausieren
Rheinische Post, Tino Hermanns
Im Heimspiel (Mittwoch/19 Uhr) der Deutschen Tischtennis Liga gegen Plüderhausen verzichtet Meister Borussia aus taktischen Gründen auf Timo Boll. Ohne ihn könnte die Partie gegen den Fünften zum Drahtseilakt werden.
Das. verspricht wieder ein heißer Tanz zu werden. In der ersten Rückrundenpartie der Düsseldorfer Borussia in der Deutschen Tischtennis Liga (DTTL) erwartet der amtierende Deutsche Meister den SV Plüderhausen (heute, 19 Uhr, Tischtenniszentrum am Staufenplatz).
Die Ausgangssituation ist dieselbe wie im Hinspiel. Die Borussia verzichtet auf Spitzenspieler Timo Boll, um im weiteren Saisonverlauf bei den ganz wichtigen Spielen auf Europas Nummer eins setzen zu können. Bolls Einsätze für die Borussia sind vertraglich begrenzt. Plüderhausen hingegen hat angekündigt, in Bestbesetzung anzutreten.
Und beim Hinspiel in Baden-Württemberg mussten die Düsseldorfer alles geben, um als glücklicher 3:2-Sieger die Halle zu verlassen. „Wir haben im Hinspiel nur mit viel Mühe gewonnen. Im Abschlussdoppel waren wir schon fast K.o., aber dann haben sich Christian Süß und Marcos Freitas in ihrem ersten gemeinsamen Spiel noch einmal zusammengerissen“, erinnert sich Borussias Chef-Trainer Dirk Wagner.
Ob sich der Tabellenzweite aus Düsseldorf gegen die Nummer fünf auch diesmal voll rein hängt? Freitas und Dimitrij Ovtcharov hatten sich zuletzt eine kleine Leistungsauszeit gegönnt. „Auf der Pro Tour haben sie zuletzt pausiert, und wir haben viel trainiert, um die Durchhänger auszubügeln“, sagt Wagner.
Gegen die Plüderhausener Alekasandar Karakasevic, Leung Chu-Yan und Jakub Kosowski darf man sich keine Durchhänger erlauben. „Die sind einfach gut“, sagt Wagner. Besonders gefährlich ist „Instinktspieler“ Karakasevic. Der Serbe ist kein Trainingsweltmeister, aber wenn er in Spiellaune kommt, kann er viele schlagen.
Also sollten die Borussen dafür sorgen, dass bei Plüderhausens Nummer eins keine Spielfreude aufkommt. Ganz anders präsentiert sich der Hongkong-Chinese Leung. Er ist ein Vollblutprofi. Als Spitzenspieler stand er bereits bei den DTTL-Teams aus Würzburg und Ochsenhausen unter Vertrag. Jakub Kosowski wird schließlich auch immer besser.
Gut möglich, dass es wieder zum alles entscheidenden Doppel kommen wird. „Wir müssen uns die Aufstellung gut überlegen, damit wir am Ende auch ein starkes Doppel haben“, erläutert Wagner. In die taktischen Aufstellungskarten lässt er sich aber nicht blicken. Fest steht, dass die Borussia ihren Fans im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres einen Sieg präsentieren will.
„Es geht aber nicht um Weihnachten, sondern darum, einen Play-off-Kandidaten zu bezwingen und sich so sechs Punkte Vorsprung auf Tabellenplatz fünf zu erarbeiten“, sagt Wagner.