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Presse: Austrian Open in Wels (20.-24. Oktober)

Timo Boll holt die Silbermedaille

 

DTTB, Manfred Schillings

Austrian Open in Wels (20.-24. Oktober)

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf analysierte den zweiten Rang für Timo Boll in Anbetracht des umfangreichen Wettkampfprogramms gewohnt sachlich und nüchtern: "Dass Timo in das Finale eingezogen ist, war ein gutes Ergebnis. Wir wussten, dass er nicht in Bestform anreist, und er hat auch nicht so gut gespielt. Konzentrationslöcher und einfache Fehler, die man sonst nicht von ihm kennt, haben jedes Spiel begleitet. Ihm hat einfach die Spannung gefehlt. Timo wird jetzt die noch notwendigen Termine absolvieren und dann müssen wir sehen, dass wir einen konzentrierten und sorgfältigen Aufbau für das neue Jahr beginnen. Zu Apolonia muss man auch sagen, dass er toll gespielt hat. Auch wenn ihm ein großer Erfolg noch gefehlt hatte, gehörte er bereits länger zu den besten Spielern Europas."

Strapazen der letzten Monate waren Boll anzumerken

Die Strapazen der vergangenen Wochen und Monate waren Boll zuvor schon bei den Arbeitssiegen über den Franzosen Christophe Legout, Kaii Yoshida (Japan) und Ex-Olympiasieger Ryu Seung Min (Südkorea) anzumerken gewesen. "Sicherlich bin ich nicht in absoluter Bestform. Der Körper und der Kopf sind etwas müde, und dann läuft man manchmal einfach einen Tick weniger und spielt einen Ball mit der Rückhand, wo man die Vorhand hätte nehmen sollen. Ich hatte vor Wels auch überlegt, das Turnier vielleicht abzusagen. Ich bin deshalb mit Platz zwei nicht unzufrieden. Unter den Umständen in das Finale einzuziehen, in dem ich ja auch meine Chancen hatte, war okay", meinte Timo Boll nach dem Turnier. Nach der Rückreise mit seiner Frau Rodelia wird es allerdings zunächst keine Verschnaufpausen für Europas Nummer eins geben. Am Mittwoch spielt Boll mit Düsseldorf im DTTB-Pokal, am Wochenende dann beim LIEBHERR World Cup der Herren in Magedurg. Am darauf folgenden Dienstag und Mittwoch wartet bereits der ETTU Super Cup in Ekaterinenburg auf Boll.

Damen-Konkurrenzen fest in chinesischer Hand

Im Herren-Doppel setzte sich das Hongkong-Duo Jiang Tianyi/Tang Peng gegen die südkoreanische Kombination Jeong Sang Eun/Ryu Seung Min durch. Die Damen-Wettbewerbe hingegen waren in den Endspielen komplett in chinesischer Hand. Im Einzel bot die 18-jährige Abwehrspielerin Wu Yang in ihrem zweiten Pro-Tour-Endspiel gegen die routinierte Weltranglisten-Siebte Guo Yue eine starke Leistung und trotzte der Weltmeisterin des Jahres 2007 zwei Satzgewinne und gehörigen Respekt ab. Im Doppel siegten Chinas Stars der Gegenwart in Gestalt der Weltmeisterinnen Guo Yue/Li Xiaoxia gegen zwei Hoffnungen für Chinas Zukunft, die 15-jährige Zhu Yuling sowie die drei Jahre ältere Wu Yang.

Weitere Deutsche spielten sich in den Fokus

Boll erreichte in Wels das Finale, aber auch weitere DTTB-Asse überzeugten. Die beiden Kroppacherinnen Wu Jiaduo und Kristin Silbereisen, die nun sogar mit ihrer ersten Europe-Top-12-Teilnahme rechnen darf, verabschiedeten sich nach einem hervorragenden Turnier erhobenen Hauptes erst im Viertelfinale gegen Chinas Stars Li Xiaoxia und Guo Yue aus dem Wettbewerb. Erst unter den besten Acht scheiterte auch der EM-Dritte Christian Süß (Düsseldorf) am formstarken Japaner Kenta Matsudaira.

Am ersten Hauptrundentag hatten sich außerdem die Bingenerin Zhenqi Barthel mit Siegen über Krisztina Toth (Ungarn) und Elizabeta Samara (Rumänien) sowie Zoltan Fejer-Konnerth (Pontoise-Cergy) mit Siegen über den Jiang Tianyi (Hongkong) und Chen Chien-An (Taiwan) in den Fokus der Aufmerksamkeit gespielt. Hanaus 22-jähriger Emporkömmling Steffen Mengel warf den favorisierten Rumänen Adrian Crisan aus dem Turnier, und im U21-Wettbewerb gewann zudem sein Vereinskollege Patrick Franziska Bronze.


Die Ergebnisse des Finaltags

Herren-Einzel
Finale
Timo Boll - Tiago Apolonia POR 3:4 (10,-8,3,8,-8,-9,-6)
Halbfinale
Timo Boll - Ryu Seung Min KOR 4:2 (-9,8,-8,2,3,8)
Tiago Apolonia POR - Kenta Matsudaira JPN 4:0 (6,5,4,5)

 

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