Borussia unterliegt überraschend Bremen
2:3 Halbfinal-Niederlage beim Final Four
Die Borussia muss weiter auf den 50. Titel der Vereinsgeschichte und den 19. Erfolg im Deutschen Pokal warten. Im Halbfinale des Final Four in Hannover unterlag das Team trotz zweier Einzelerfolge des Weltranglisten-Vierten Timo Boll dem Team des SV Werder Bremen vor großer Kulisse überraschend mit 2:3. Im Finale stehen sich Bremen und Plüderhausen gegebenüber.
Rund 3300 Zuschauer waren bereits zu den beiden zeitgleich stattfindenden Halbfinals in die TUI-Arena geströmt. Doch schon zu Beginn der Partie zwischen Düsseldorf und Bremen spürten die Zuschauer, dass eine Sensation in der Luft liegt. Christian Süß unterlag im Auftaktmatch Constantin Cioti, was einem frühen Break der Bremer gleichkam.
Zwar konnte Boll danach durch einen souveränen 3:0-Erfolg über Lars Hielscher ausgleichen, doch in der dritten Partie übernahm das Team von der Weser erneut die Führung. Dimitrij Ovtcharov unterlag Trinko Keen.
Erneut war es Timo Boll, der die Farben seines Klubs wieder ins Spiel brachte, sich auch gegen Cioti keine Blöße gab und erneut ausglich, diesmal zum 2:2. Das abschließende Doppel musste also die Entscheidung herbeiführen. Süß und Ovtcharov (Foto) unterlagen trotz einer spielerisch guten Leistung der Bremer Kombination Hielscher/Keen und besiegelten damit das vorzeitige Aus im diesjährigen Pokalwettbewerb.
Boll führte die Niederlagen seiner Teamkollegen auf die lange Saison zurück. "Ich habe bereits einige Jahre mehr auf dem Buckel und eine bessere Verfassung, um solche langen Belastungsstrecken zu verarbeiten. Das fehlt den jüngeren Spielern noch. Trotzdem Respekt vor der Leistung der Bremer, die heute einfach einen Tick besser waren als wir."
Nicht ganz so versöhnlich waren die Worte von Manager Andreas Preuß. "Wenn wir mit dieser Truppe antreten, erwartet ich einfach einen Sieg und mindestens den Einzug ins Finale. Die Nationalspieler sind so große Kulissen gewohnt und dürfen sich einfach nicht ins verrückt machen lassen."
Eine Überraschung gab es auch im zweiten Halbfinale, in dem sich der ohne Spitzenspieler Tan Rui Wu angetretene Favorit TTC Frickenhausen/Würzburg nach 2:0 Führung noch mit 2:3 dem SV Plüderhausen geschlagen geben musste.
Dennoch war das Final Four, das erstmals als Event mit einem anschließenden Konzert der Gruppe "Ich und Ich" (findet nach dem zur Zeit laufenden Finale zwischen Plüderhausen und Bremen statt), eine großartige Veranstaltung.
"Knapp 3500 Zuschauer zum Halbfinale, eine perfekte Organisation und enthusiastische Zuschauer - das ist der richtige Weg und zeigt, dass in unserem Sport noch sehr viel mehr möglich ist", so Preuß. Zustimmung erhält er von seinem Spitzenspieler Boll. "Ich bin absolut für das Konzept, aus den miefig anmutenden Sporthallen raus und in die großen Veranstaltungshallen rein zu gehen. Der Termin kurz nach Weihnachten ist für uns Spieler sicher nicht der angenehmste, aber die Resonanz zeigt ja, dass die Zuschauer das gut finden. Andere Sportarten haben das auch entdeckt und spielen, wie die NBA, über die Feiertage einfach durch."
Nach dem Finale findet noch ein Schaukampf zwischen Boll und "Ich und Ich"-Sänger Adel Tawil statt. Danach wird sich die Mannschaft das Konzert anschauen.
Die Ergebnisse im Überblick
Cioti - Süß 3:1 (8, 2, -8, 12)
Hielscher - Boll 0:3 (-8, -6, -8)
Keen - Ovtcharov 3:1 (8, 10, -12, 6)
Cioti - Boll 0:3 (-5, -9, -3)
Hielscher/Keen - Süß/Ovtcharov 3:1 (11, -4, 10, 8)