Presse: Europameister-Treff beim "Spiel der Spiele"
Vorschau auf den 9. Spieltag
DTTL-Pressedienst; Dr. Stephan Roscher (Auszug)
Sonntag, 16:30 Uhr: TTC Müller Frickenhausen/Würzburg - Borussia Düsseldorf
Das Highlight schlechthin steigt in der Sporthalle auf dem Berg im beschaulichen Frickenhausen, die am Sonntag aus allen Nähten platzen dürfte. Erneut steht nämlich jenes Duell der Giganten an, das vor einem Jahr 4.500 Menschen in die Stuttgarter Porsche-Arena lockte. Im Unterschied zu damals scheint der Herausforderer noch einen Tick stärker geworden zu sein und führt die Tabelle der DTTL mit vier Punkten vor dem Titelverteidiger und Rekordchampion an. Frickenhausen/Würzburg ist folglich die Herbstmeisterschaft nicht mehr zu nehmen, selbst wenn man gegen Boll & Co. den kürzeren ziehen sollte. Allgemeine Hochachtung wurde den Schwaben zuteil, als sie vergangene Woche vier wichtige Begegnungen innerhalb von sechs Tagen zu ihren Gunsten entschieden und dabei selbst im letzten Match noch spielerische Highlights setzten - ein untrügliches Zeichen für Qualität und Klasse.
Bislang spielen alle Akteure des umbenannten Vizemeisters aus dem Neuffener Tal eine tolle Saison und rufen nahezu in jeder Partie Höchstleistungen ab. Der wieselfinke, nevenstarke Neuzugang Tan Rui Wu führt mit 8:0 die Einzelbilanzen-Rangliste der Liga an, der 17-jährige Japaner Kenta Matsudaira (5:2) beweist schon jetzt, warum er als das größte Talent in der Welt gehandelt wird, und die deutschen Nationalspieler Bastian Steger (6:2) und Patrick Baum glänzen seit Wochen mit Topleistungen und haben - nicht zuletzt in der Champions League - Gegner von Weltklasseniveau wie Werner Schlager oder Chen Weixing demontiert. Da ist ihnen auch nicht bange, wenn mit Boll, Ovtcharov und Süß ihre Nationalmannschaftskollegen in Frickenhausen zum Showdown auflaufen und somit den Spielertreff des Europameisters von St. Petersburg komplettieren - ergänzt natürlich durch weitere Weltklasseakteure wie Tan Rui, Matsudaira oder Freitas. Die Crème de la Crème der DTTL, ja Europas, gibt sich am Sonntag im Neuffener Tal ein Stelldichein - wer live dabei sein kann, sollte sich diesen Leckerbissen um keinen Preis entgehen lassen.
Die Borussia hat das Stadium des Wundenleckens nach der unerwarteten 2:3-Heimschlappe gegen Jülich schnell abgeschlossen und widmet sich nun wieder hochkonzentriert den in Champions League und DTTL anstehenden Pflichten. Zudem sind die Düsseldorfer mit Timo Boll natürlich eine Klasse für sich. Gleiches gilt, wenn man unter Druck steht und vor großer Kulisse eine Finalsituation oder vergleichbare Herausforderung zu meistern hat - was etwa in Stuttgart gegen Ochsenhausen der Fall war und am Sonntag beim größten Rivalen erneut gegeben sein dürfte. Da bedarf es schon schwerster Geschütze, um die spielstarken Rheinländer zu Fall zu bringen. Andererseits darf man die Frage stellen, wer den großen Coup gegen "Borussia Deutschland" inklusive Timo Boll überhaupt schaffen könnte, wenn er nicht jetzt den starken Schwaben gelingen sollte - getreu dem in Frickenhausen bei großen Ereignissen mit Vorliebe intonierten Dauerbrenner-Ohrwurm: "Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht hier, sag mir wo und wann? ...."
Düsseldorfs Erfolgstrainer Dirk Wagner möchte natürlich nicht Zeuge werden, wie sich die "Frickenhausen-Hymne" mit Leben erfüllt, geizt jedoch nicht mit Lob für den Kontrahenten: "Uns erwartet ein sehr guter Gegner. Wir versuchen, hochkonzentriert in das Spiel zu gehen und wollen es unbedingt gewinnen. In Frickenhausen schauen wir weniger auf den ersten Tabellenplatz. Wir möchten dort gewinnen, um Abstand zu den Verfolgern zu halten und den Play-Off-Platz zu sichern. Wir haben großen Respekt vor Frickenhausen. Diese Mannschaft ist momentan eindeutig die stärkste in der Bundesliga." Auf mögliche Aufstellungsvarianten angesprochen, lässt Wagner sich nicht wirklich in die Karten schauen: "Taktisch haben wir alle Möglichkeiten. Dimitrij wird sich auf jeden Fall auch auf eine Rolle als Einser einstellen." Auch Andreas Preuß, Manager des amtierenden Deutschen Meisters, bevorzugt im Vorfeld moderate Töne: "Die Mannschaft für Frickenhausen wird erst am Samstag nominiert. Die Aufstellung ist derzeit noch offen. Frickenhausen hat bisher die Liga in eindrucksvoller Weise dominiert und ist jetzt schon verdient Herbstmeister. Für uns gilt es, unseren zweiten Platz abzusichern mit möglichst großem Abstand zum Drittplatzierten." Frickenhausens Manager Christoph Reuhl ist natürlich stolz auf sein Team und erfreut, dass man bei der Auswahl der Neuzugänge ein derart gutes Händchen bewiesen hat, kann aber eine gewisse Skepsis nicht ablegen, was die Meisterschaftschancen des Spitzenreiters betrifft: "Davon, dass wir vor dem Spitzenspiel die Tabelle verlustpunktfrei anführen würden, hätten wir vor der Runde nicht mal geträumt. Vielleicht können wir Düsseldorf jetzt sogar gefährlich werden, allerdings dürfte der Titelverteidiger auf zwei Spiele betrachtet dank Timo Boll doch die größere Substanz haben."
Sonntag, 14:00 Uhr: TTF Liebherr Ochsenhausen - TTC Zugbrücke Grenzau
Ein rassiges Duell um die Play-Off-Plätze vor laufenden TV-Kameras erwartet die Tischtennisfans in Biberach. Ochsenhausen hat nacheinander gegen die beiden DTTL-Giganten Düsseldorf und Frickenhausen/Würzburg jeweils denkbar knapp mit 2:3 verloren.
Wer es nicht schafft, selbst in die Halle zu kommen, kann die Partie im Internet-Livestream auf http://www.DTTL.tv sowie später die Highlights im DSF verfolgen. Immerhin verfolgten bis zu 140.000 Zuschauer die einstündige Highlight-Zusammenfassung der Partie zwischen Plüderhausen und Fulda am vergangenen Sonntag im DSF. Die anderen sieben bisher übertragenen Partien verbuchten via TV Spitzenwerte von bis zu 180.000 Menschen je Spiel. Die 200.000er-Marke dürfte noch in dieser Saison übertroffen werden.
Sonntag, 15:00 Uhr: SV Werder Bremen - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
Die Norddeutschen rangieren lediglich auf Tabellenplatz neun, sicher unter ihren Möglichkeiten, schlugen sie doch immerhin die "Riesen" aus Düsseldorf und Ochsenhausen. Fulda ist mehr als mäßig in die Saison gestartet, hatte sich aber zuletzt berappelt und drei Spiele in Folge gewonnen.
Sonntag, 16:00 Uhr: TTV Gönnern - SV Plüderhausen
Kurz vor Ende der Hinrunde scheint sich abzuzeichnen, dass es für die Youngster-Truppe des TTV Gönnern schwer werden wird, die rote Laterne noch abzugeben und die Saison auf einem sicheren achten Platz abzuschließen. Enttäuscht haben Chiang, Gavlas, Filus und Mengel dennoch bisher nicht.