Presse: Boll unterliegt Ma Long bei Euro-Asia
Europas verliert 4:6 gegen Asien
DTTB, Manfred Schillings
Mons. Europas Elite zog auch im zweiten Duell mit Asiens Assen im Jahr 2010 den Kürzeren. Nach dem 5:6 in Peking im April unterlag die Auswahl des Alten Kontinents gestern und heute im belgischen Mons mit insgesamt 4:6. Der Düsseldorfer Timo Boll sorgte in der hochklassigen Auseinandersetzung zwar für einen der vier europäischen Punkte, unterlag allerdings heute dem Weltranglisten-Ersten Ma Long (China).
Nach Timo Bolls gestrigem klaren 3:0-Erfolg über Japans Ballkünstler Jun Mizutani hatte der Weltranglisten-Zweite heute im Duell der derzeit besten Tischtennisspieler der Welt mit 4:11, 10:12 und 10:12 das Nachsehen gegen Ma Long. In den Durchgängen zwei und drei verlief das Match jederzeit ausgeglichen, jedoch ließ Boll gegen einen der kompromisslosesten Angriffspieler der Welt im letzten Satz eine 10:8-Führung ungenutzt. Boll: "Auf diesem Niveau wird es sofort bestraft, wenn man die wenigen Chancen, die der Gegner lässt, nicht konsequent nutzt. Aber es war für mich sehr wichtig, wieder einmal gegen ihn zu spielen."
Außer Boll sorgten am Dienstag und Mittwoch der Europaranglisten-Zweite Vladimir Samsonov (Weißrussland) mit einem 3:2 über Mizutani sowie der in beiden Einzeln erfolgreiche Grieche Kalinikos Kreanga (3:0 gegen den Südkoreaner Joo Se Hyuk sowie 3:1 gegen den Taiwanesen Chuang Chih-Yuan) für die Punkte Europas. Bei den Asiaten blieb außer Spitzenspieler Ma Long mit Siegen über Boll und Samsonov auch der Hongkong-Chinese Tang Peng (Erfolge über Belgiens Denkmal Jean-Michel Saive und den Österreicher Chen Weixing) ungeschlagen.
Ausrichter Philippe Saive war trotz der Niederlage mit dem Euro-Asia-Vergleich in Mons hochzufrieden: "Das Event ist bei den Zuschauern und bei den Medien sehr gut angekommen. Für uns war dies eine hervorragende Werbung für den Tischtennissport in Belgien und für das Europe-Top-12-Turnier im Februar in Liège. Die Fans hier freuen sich schon jetzt wieder auf die nächsten tollen Darbietungen von Timo Boll und Vladimir Samsonov, die uns gestern und heute viel Spaß gemacht haben."
Asiens Aufholjagd im April
Die Euro-Asia All Stars Serie besteht aus fünf Spielen pro Tag an zwei aufeinander folgenden Tagen auf jeweils drei Gewinnsätze pro Match. Steht es nach zehn Partien 5:5 werden zwei Spieler ausgelost, die zum Entscheidungsspiel gegeneinander antreten. Bei diesem Einladungsturnier geht es um 80.000 Euro, wobei das Siegerteam 53.000 unter sich aufteilen kann. Aus jeder teilnehmenden Nation darf nur ein Spieler vertreten sein.
Mitte April hatten die Asiaten einen 1:4-Rückstand noch in einen Sieg im Entscheidungsspiel verwandeln können. Jörgen Persson war als einziger nach den regulären zehn Spielen ohne Niederlage. Ausgerechnet im allerletzten Match im nächtlichen Peking unterlag Schwedens Altmeister Jun Mizutani in fünf Sätzen. Im Hinspiel hatte Europa auf Timo Boll verzichten müssen. Er wurde durch Dimitrij Ovtcharov vertreten.
Europa - Asien 4:6
Chen Weixing AUT – Chuang Chih-Juan TPE 1:3 (-6,5,-9,-3)
Kalinikos Kreanga GRE – Joo Se Hyuk KOR 3:0 (10,8,3)
Vladimir Samsonov BLR – Ma Long CHN 2:3 (-9,6,10,-7,-7)
Timo Boll GER – Jun Mizutani JPN 3:0 (4,8,9)
Jean-Michel Saive BEL – Tang Peng HKG 2:3 (8,-7,6,-7,-12)
Chen Weixing AUT – Tang Peng HKG 1:3 (4,-10,-6,-8)
Jean-Michel Saive BEL – Joo Se Hyuk KOR 0:3 (-8,-8,-8)
Vladimir Samsonov BLR – Jun Mizutani JPN 3:2 (8,-10,10,-6,9)
Timo Boll GER – Ma Long CHN 0:3 (-4,-10,-10)
Kalinikos Kreanga GRE – Chuang Chih-Juan TPE 3:1 (6,-3,7,9)