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Presse: Boll Favorit bei German Open in Bremen

Süß in Außenseiterrolle / Kein chinesischer Topspieler gemeldet

 

NDR Online

 

Mit den chinesischen Tischtennis-Assen ist es vor großen Turnieren ja immer so eine Sache. Um der europäischen Konkurrenz keine Gelegenheit zu geben, Aufschluss über ihren Leistungsstand zu erlangen, machen sich die Pingpong-Künstler aus dem Reich der Mitte vor Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen gerne einmal rar. Und so hält sich die Überraschung im Profizirkus in Grenzen, dass für die am Donnerstag beginnenden German Open in Bremen kein chinesischer Topspieler gemeldet hat, steht doch die Einzel-WM im japanischen Yokohama (vom 28. April bis 5. Mai) vor der Tür.

Statt Hao Wang, Long Ma und Ma Lin - den drei Erstplatzierten der Weltrangliste - schickt der Verband in Jingqi Cheng (Nummer 362 des Klassements), Peifeng Zheng, Yanan Liu sowie Hang Yin (alle ohne Platzierung) ein namenloses Quartett an die Weser. Und so nimmt die Favoritenrolle in der Herrenkonkurrenz der Mann ein, der in China größere Popularität genießt als hierzulande: Timo Boll. Die ehemalige Nummer eins der Welt führt die Setzliste bei der mit 172.000 Dollar dotierten Veranstaltung an und ist heißester Anwärter auf den Siegerscheck in Höhe von 20.000 Dollar.

Süß und Hielscher in Außenseiterrolle  
 
Für den Ausnahmekönner von Borussia Düsseldorf, der just in Bielefeld seinen neunten deutschen Meistertitel gewann, wäre es bereits der vierte Erfolg bei den German Open. Vor der nationalen Konkurrenz muss sich der 28-Jährige auf dem Weg dorthin derzeit nicht fürchten. Der als Bolls Thronfolger gehandelte Dimitrij Ovtcharov agiert in dieser Serie bis dato zu unkonstant. Die deutsche Nummer drei, Christian Süß, bekam von dem Topstar bereits bei den Meisterschaften seine Grenzen aufgezeigt: Trotz eines steifen Halses fegte Boll seinen Vereinskameraden mit 4:1 von der Platte. "Timo kann locker noch zwei Gänge hochschalten", gestand Süß anschließend ehrlich ein.

Die anderen Starter des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB) gehen ebenfalls als krasse Außenseiter ins Rennen. Am ehesten ist Lokalmatador Lars Hielscher noch die eine oder andere Überraschung zuzutrauen. Allerdings laborierte der Nationalspieler von Werder Bremen zuletzt an einem Muskelfaserriss im Brustbereich.

 

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