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Presse: Abschied eines Dauerbrenners

Was Timo Boll heute für Borussia ist, das war Jörg Roßkopf 14 Jahre lang

 

NRZ, Joachim Breitbach

Düsseldorf/Hanau. Was Timo Boll heute für Borussia ist, das war Jörg Roßkopf 14 Jahre lang für den Deutschen Rekordmeister. Am Freitag trägt der Mann, mit dem Borussia vor zwei Jahrzehnten endgültig zu den weltbesten Tischtennis-Teams aufstieg, im DTTL-Trikot der TG Hanau gegen Fulda sein letztes Spiel in der obersten Klasse aus.

Ein guter Grund, an die einmalige Karriere des ehemaligen Welt- und Europameisters zu erinnern, der 1983 Deutscher Schülermeister und 1986 Jugendeuropameister im Doppel (mit Steffen Fetzner) war.

Von 1986 an bis zum Jahr 2000 schlug der Linkshänder am Staufenplatz für Borussia auf. In dieser Zeit wurde er achtmal Deutscher Meister im Einzel (1988 bis 1993 sowie 1996 und 1997), dazu 1992 Europameister im Einzel. Sechs Jahre später holte er an der Seite von Vladimir Samsonov den EM-Titel im Doppel. Der größte Erfolg des Familienvaters, der an 16 Weltmeisterschaften teilnahm, war die mit seinem Borussia-Doppelpartner Steffen Fetzner in Dortmund 1989 erkämpfte Weltmeisterschaft im Doppel.

Zwei Olympia-Teilnahmen

Der am 22. Mai 1969 in Dieburg geborene Linkshänder war dazu bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona (Silbermedaille im Doppel) und 1996 in Atlanta (Bronzemedaille im Einzel) erfolgreich, hat elfmal das Bundesranglistenturnier Top 12 gewonnen und war 1998 auch Sieger des Weltcups.

Was der überall nur „Rossi“ gerufene Zelluloidball-Künstler für Borussia außerdem noch leistete? Meister und Pokalsieger wurden die Grafenberger mit dem dreifachen Vater (Töchter Leonie und Jule sowie Sohn Linus) gleich siebenmal. Dazu führte der seit 1994 mit seiner Jugendfreundin Sabine verheiratete Ausnahmekönner seine Borussen sechsmal zum Titel eines Europapokalsiegers der Landesmeister, holte zweimal den ETTU-Cup und war in der Saison 1999/2000 Nummer Eins des Teams, das Borussias ersten Champions-League-Sieg erkämpfte.

Im September 2008 wurde Roßkopf zum Assistenztrainer beim DTTB berufen, Ende 2009 dann zum Bundestrainer ernannt. Im kommenden Sommer wird Roßkopf Nachfolger von Richard Prause.

 

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