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Presse: Timo Boll gewann das Traumfinale

Europameister drehte 1:3-Rückstand gegen Samsonov

 

NRZ; Wolfgang Bappert, Joachim Breitbach

 

Beim ETTU-Top-12-Turnier drehte Europameister Timo Boll gegen den Ex-Borussen Vladimir Samsonov einen 1:3-Rückstand und sicherte sich den Sieg.

„Timo! Timo!” 2 800 Tischtennis-Fans fanden gestern Nachmittag in der Reisholzer Sporthalle den Erfolg von Europameister Boll ganz toll. Der Linkshänder hatte das fast verloren geglaubte „Traumfinale” beim Europe Top 12-Turnier nach 1:3-Satzrückstand gegen den Ex-Borussen Vladimir Samsonov gedreht und mit 4:3 gewonnen. Nach hochklassigem Duell und Weltklasse-Ballwechseln.

Die Fans, die nach dem spannendem, aber wenig spektakulären Damen-Endspiel zwischen der 4:1 siegreichen Polin Li Qian und der Niederländerin Li Jie das Herren-Finale herbeigesehnt hatten, wurden von Europas besten Spielern mit tollem Sport belohnt.

Mitleid mit dem Rivalen

Europameister Boll zeigte nach der Siegerehrung durch den ETTU-Vizepräsidenten und ehemaligen Vize-Weltmeister Eberhard Schöler Mitleid mit dem weißrussischen Rivalen: „Das Spiel stand auf hohem Niveau und hatte keinen Verlierer verdient. Vladi hat einen tollen Start hingelegt. Aber ich habe immer an mich geglaubt. Und am Ende das Glück gehabt, um ein Match, das Unentschieden ausgehen musste, zu gewinnen.”

Boll, der das ETTU-Ranglisten-Turnier bereits 2002, 2003 und 2006 für sich entschieden hatte, gab zu: „Nach den Vorrundenspielen und dem Viertelfinale hatte ich Muskelkater. Der war im Halbfinale gegen Michael Maze nicht mehr zu spüren. Sehr geholfen hat mir im Endspiel die Unterstützung der Zuschauer. Am Ende war das als Düsseldorfer ein Heimvorteil für mich, den ich nutzen konnte.”

"In Ordnung, gegen Timo zu verlieren"

Verlierer Samsonov erklärte: „Es ist in Ordnung, gegen Timo zu verlieren. Ich habe gute Chancen, zu gewinnen, nicht genutzt.”

Timo Boll hatte sich in den Gruppenspielen locker gegen den Kroaten Zoran Primorac und den Rumänen Adrian Crisan mit jeweils 4:0 durchgesetzt, im Viertelfinale Chen Weixing (Österreich) 4:1 geschlagen und den Ex-Düsseldorfer Michael Maze (Dänemark) im Semifinale beim 4:1 förmlich deklassiert.

Bundestrainer Richard Prause war zufrieden: „Die Bilanz kann sich sehen lassen. Timo ist Spitze, Dimitrij Ovtcharov hat mit seinem Einzug ins Viertelfinale erneut bewiesen, dass er in Europa vorn mitspielen kann. Er muss noch an sich arbeiten, um konstant weiter nach vorn zu kommen.”

Das Fazit von DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig: „Für Timo Boll lief es prima, aber Dimitrij Ovtcharov sucht nach Olympia und EM nach ein bisschen nach seiner Form und dem richtigen Material.”

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