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Vorbereitung unter Top-Bedingungen

Thomas Schmidberger trainiert im DTTZ für die Paralympics

 

Wie Thorsten Schwinn, über den in der Vorwoche ein Videobeitrag im ARAG CenterCourt gedreht wurde, hat auch der 21-jährige Thomas Schmidberger in diesem Jahr ein großes Ziel vor Augen: In London soll eine paralympische Medaille her. Und zwar sowohl im Einzel- als auch im Teamwettbewerb mit seinen Mitspielern Thomas Brüchle (RSC Frankfurt) und Jan Gürtler (RSC Berlin). Um den Sprung auf das Siegertreppchen zu schaffen, investiert der Behindertensportler aus Viechtach eine Menge: Seit Anfang des Jahres ist der Bayer regelmäßig im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf anzutreffen. Der Kontakt kam über Bundestrainer Wieland Speer zustande.

Dort, wo der deutsche Rekordmeister Borussia Düsseldorf zuhause ist und sich nebenan die deutsche Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele vorbereitet hat, herrschen perfekte Trainingsbedingungen. Auch für einen Rollstuhlfahrer. Schmidberger, der seit seinem 4. Lebensjahr querschnittsgelähmt ist und nun in der Wettkampfklasse 3 startet, trainiert hier regelmäßig mit den Bewohnerinnen des Deutschen Tischtennis-Internats unter der Leitung von Coach Jörg Bitzigeio. Das Zusammenwirken zwischen dem Rollstuhlsportler und den Internats-Spielerinnen funktioniert gut: „Das Training bringt sehr viel und macht mir total Spaß“, so Schmidberger. „Ich habe sehr viele gute Sparringspartner, mit Jörg einen super Trainer und in der Halle Paralympics-Bedingungen. Es wird sogar schon an den Tischen trainiert, an denen in London das Turnier gespielt wird.“

Auch individuelle Einheiten mit Hannes Doesseler, dem Landestrainer des Behindertensportverbandes Nordrhein-Westfalen (BSNW), stehen auf dem Programm. Aufgrund der weiten Anreise verbringt Schmidberger im Durchschnitt zwei Trainingswochen pro Monat in Düsseldorf. Wenn er nicht im DTTZ zu finden ist, trainiert er mit DBS-Cotrainer Michele Comparato in Wiesbaden oder absolviert zuhause in Bayern Krafttraining.

Viel Aufwand für das große Ziel einer paralympischen Medaille. Doch die Spiele in London sollen schließlich auch das bisherige Highlight in Schmidbergers Karriere toppen: 2012 holte der 21-Jährige bei den Weltmeisterschaften in Südkorea den Vizetitel. In Gwangju musste sich der jetzige Weltranglisten-Zweite lediglich dem Weltranglisten-Ersten Feng Panfeng aus China geschlagen geben, den er auch nun wieder zu seinen stärksten Konkurrenten zählt: „Meine Bilanz gegen ihn ist momentan 1:8“, so Schmidberger. “Er ist sicherlich mein Hauptkonkurrent. Aber auch mein Teampartner Thomas Brüchle ist nicht zu unterschätzen, genau wie der ehemalige Europameister Florian Merrien aus Frankreich.“

An der Vorbereitung wird die Medaille jedenfalls nicht scheitern. Borussia Düsseldorf drückt dem Vizeweltmeister die Daumen für den ganz großen Coup.

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