Behindertensport · 

Asien erfolgreicher Standort für Jochen Wollmert

Turniere in Taiwan und Korea

Im Juli standen für den Wuppertaler, der im Regelsport ab der Saison 2017/2018 für den TTC Bärbroich aufschlägt und im Behindertensport für Borussia Düsseldorf, zwei Weltranglistenturniere in Taiwan und Korea an. Ziel war es seinen Weltranglistenplatz zu verteidigen und einen Schritt in Richtung Weltmeisterschafts-Qualifikation zu machen.

Im taiwanesischen Taichung starteten zunächst die Taichung Open vom 15. bis 20. Juli. Jochen Wollmerts erster Turnierstart in diesem Jahr. Umso gespannter war Wollmert was ihn erwartet. Nicht ohne Grund ist er nach Asien gereist. Erstens spielen die Asiaten ein anderes Tischtennis wie die Europäer und zweitens liegen die Temperaturen jenseits der 30 Grad, also ähnlich wie zu seinem letzten großen Ziel, den Paralympics in Tokio 2020. Obwohl an Nummer 1 des Turniers gesetzt, war Wollmert klar, dass dies kein Selbstläufer ist. Zwar sahen die jeweiligen 3:0 Siege in der Vorrunde gegen den Koreaner Kim und den Japaner Hemmi klar aus, doch gerade gegen den Japaner waren die ersten beiden Sätze mit 11:9 und 13:11 mehr als knapp. Dass die Asiaten auch anders mit einer Noppe umgehen zeigte dann das Halbfinale gegen den Singapurer Mu. Trotz 2:0 Satzführung konnte Mu mit zweimal 11:9 ausgleichen. Erst im fünften Satz verschaffte sich Wollmert etwas Luft und gewann diesen mit 11:7. Somit kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Deutschen Thomas Rau und Jochen Wollmert im Finale. Kein einfaches Match für Wollmert, der häufig Schwierigkeiten gegen das variantenreiche Aufschlagspiel und die gefährlichen Blocks in die Ecken des Kielers hat. Zwar stand am Ende ein 3:0 Erfolg für Wollmert da, doch Satz zwei und drei hatte lediglich eine Differenz von zwei Punkten. Damit war der 52. Weltcupsieg unter Dach und Fach und mit Thomas Rau siegte Wollmert dann auch noch im Teamwettbewerb.

Von Taichung ging es dann direkt nach Mungyeong in Korea. Einen Tag später standen dort die Korean Open bis 25. Juli an und erneut war es das Ziel weitere Weltranglistenpunkte für die Qualifikation zu erspielen. Bis zum Einzel-Halbfinale verlief auch alles nach Plan. Doch dann stoppte der Thailänder Punpoo einen weiteren Finaleinzug. Zu wenig Konstanz und Spritzigkeit in seinem 13. Spiel gaben den Ausschlag für den Sieg des späteren Siegers. Im Team, ebenfalls an der Seite von Rau, kam auch das Aus im Halbfinale. Die Koreaner bereits im Doppel mit vielen Netz- und Kantenbällen siegreich, verließ das Glück nicht und so sah sich Jochen Wollmert dem Koreaner Park bei knapp 15 Netz- und Kantenbällen im gesamten Match fast aussichtslos gegenüber. Zwar kämpfte sich Wollmert immer wieder ran, aber sinnbildlich mit einem unerreichbaren Netzball beendete der Koreaner das Match zu seinen Gunsten.

Unterm Strich war die sehr eng gesteckte Turnierserie eine gute Standortbestimmung und hat aufgezeigt, an was der Neu-Bärbroicher noch arbeiten muss. Mit zweimal Gold in Taiwan und zweimal Bronze in Südkorea fiel das Ergebnis sehr erfolgreich aus. Zwar haben die zwei Einzel-Niederlagen gegen Punpoo und Park, bei fünfzehn Einzel-Siegen Wollmert in der Weltrangliste nicht steigen lassen, aber seine Position gefestigt hat er auf alle Fälle.
Anfang September startet zunächst die Landesligasaison mit dem TTC Bärbroich. Eine Platzierung im oberen Drittel ist für Jochen Wollmert das Saisonziel. Dafür ist auch er gefordert und will sich dafür im August mit seinen Mannschaftskameraden gezielt vorbereiten. Mitte Oktober wird Wollmert dann noch ein Weltranglistenturnier in Thailand spielen. Da erhofft er sich dann auch noch gegen die Chinesen zu spielen und seine WM-Qualifikation sicher zu machen. Erstmals seit 1989, dem Start seiner ersten Europameisterschaft, wird Wollmert auf den Start einer Großveranstaltung, Ende September bei der anstehenden EM im slowenischen Lasko, verzichten. Dafür aber durch die drei Weltranglistenturniere in Asien sich für die Weltmeisterschaft 2018 zu qualifizieren.

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