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Düsseldorf Masters VI: Turniersieg für Duda nach grandioser Aufholjagd

Duda macht im Finale gegen Assar einen 0:3-Rückstand wett / Sehenswerte Highlights

Benedikt Duda heißt der verdiente Sieger des Düsseldorf Masters VI. Der Bergneustädter setzte sich im Finale des fünften Herren-Turniers nach einer grandiosen Aufholjagd gegen den früheren Borussen Omar Assar mit 4:3 durch, der in der Vorschlussrunde mit einem Erfolg über Dang Qiu ein deutsches Endspiel verhindert hatte. Vom 17. bis 19. Juli geht im ARAG CenterCourt das nächste Event der Masters-Serie mit Weltklassebeteiligung über die Bühne. Auch die beiden Finalisten des heutigen Tages zählen dann wieder zum Starterfeld.

Aller guten Dinge sind drei

Aller guten Dinge sind drei: Nach dem Viertelfinalaus im ersten Turnier gegen Steffen Mengel und der Halbfinalniederlage bei der vierten Auflage gegen Bastian Steger sicherte sich Benedikt Duda bei seinem dritten Start den ersten Masters-Erfolg. Der 26 Jahre alte Linkshänder setzt damit die bislang ununterbrochene Serie der deutschen Turniersiege fort. Nach dem Premierenerfolg von Timo Boll hatten sich zweimal Dimitrij Ovtcharov und einmal Bastian Steger in die Gewinnerliste eingetragen, das Damen-Turnier war an Han Ying gegangen.

Im Endspiel hielt die Nummer 39 der Welt den eine Position im ITTF-Ranking besser eingestuften Ägypter Omar Assar beim 8:11, 10:12, 9:11, 11:4, 11:7, 11:7 und 11:2 trotz eines 0:3-Satzrückstandes am Ende noch verdient auf Distanz. Duda freute sich nach dem Finale über seinen bemerkenswerten Coup von vier gewonnenen Sätzen in Folge: "Gegen Omar spiele ich sehr ungern. Er nimmt die Bälle sehr früh, spielt unglaublich gut von hinten und aus der Halbdistanz. In den ersten drei Sätzen hat er sehr druckvoll gespielt und ich wusste eigentlich gar nicht, was ich machen sollte. Danach habe ich mir einfach vorgenommen, mehr in die Ballwechsel zu gehen, weniger Kurz-Kurz zu spielen und ihn nicht mehr anzuschupfen. Am Ende hat es dann sehr gut geklappt."

Der unterlegene Assar trauerte insbesondere dem nach Führung verlorenen fünften Satz hinterher: "Es war ein gutes Finale. Ich bin glücklich, dass die Zuschauer ein gutes Spiel gesehen haben. Ich habe nach dem 3:0 gehofft, dass ich das Spiel gewinnen kann und hatte im fünften Satz bei einer 7:3-Führung auch meine Chancen. Daher ist es sehr schade, aber Bene war heute auch sehr stark. Er wurde nach dem Rückstand aktiver und hat dann auf einem sehr hohen Niveau gespielt. Ich habe versucht, mein Spiel anzupassen, aber es hat am Ende nicht mehr gereicht. Vielleicht klappte es ja nächste Woche."

Endstation Halbfinale für Dang Qiu und Anton Källberg

In sehenswerten Halbfinals mit vier Top-60-Assen hatten die beiden Favoriten zuvor die Setzungsliste des Turniers bestätigt. Benedikt Duda besiegte Anton Källberg in sechs Sätzen. Der für Borussia Düsseldorf spielende Schwede fand gegen das druckvolle Spiel Dudas nur in zwei Sätzen ausreichend wirksame Mittel und befand: "Es war kein schlechtes Spiel, aber Bene war heute einfach besser als ich. Er war sicherer in den Ballwechseln und hat verdient gewonnen." Mit seiner Halbfinalvorstellung war der spätere Turniersieger sehr zufrieden: "Ich spiele eigentlich nicht so gerne gegen Anton. Zu Beginn hat er viele leichte Fehler gemacht, das hat mir natürlich geholfen. Später wurde er stärker und das Spiel ausgeglichener, aber im sechsten Satz hat für mich alles gepasst, sodass ich den Sieg nach Hause bringen konnte."

Seine Hoffnungen auf den ersten Masters-Erfolg musste der zweimalige Finalist Dang Qiu diesmal in der Vorschlussrunde begraben. Der 23 Jahre alte Portugal-Open-Sieger unterlag Omar Assar mit 2:4 und trauerte anschließend ein wenig dem Verlust des fünften Satzes beim Zwischenstand von 2:2 nach, in dem der Grünwettersbacher allerdings zuvor vier Satzbälle abgewehrt hatte: "Omar hat gut gespielt. Im fünften Satz hatte ich trotz des 7:10-Rückstandes noch meine Chance." Assar war froh, das Match nach Hause gebracht zu haben: "Ich bin sehr glücklich über meine Leistung und froh, dass ich gewonnen habe, denn auch Dang, der viel stärker geworden ist, hat auf einem hohen Niveau gespielt."

Dang Qiu führt Gesamtwertung vor Ovtcharov an

Als bislang konstantester Spieler führt Dang Qiu nach fünf Masters-Auflagen der Herren die Gesamtwertung auch ohne Turniersieg an. Zwei Final- und drei Halbfinalteilnahmen verschaffen dem Weltranglisten-52. komfortable 120 Punkte und damit Platz eins vor Dimitrij Ovtcharov (110) und den gleichauf auf Position drei rangierenden Duo Benedikt Duda und Omar Assar (je 80). Den Abschluss der Serie bildet ein Finalturnier mit acht Profis, für das sich fünf Athleten über die Punktewertung qualifizieren, drei erhalten eine Wildcard.

Highlights des Turniers

Die besten von zahlreichen tollen Ballwechseln der 6. Düsseldorf Masters wurden in einem sehenswerten Highlight-Video zusammengestellt. Dieses finden Sie hier.

Nächstes Masters vom 17.-19. Juli im ARAG CenterCourt

Die siebte Auflage der Turnierserie steht vom 17. bis 19.Juli auf dem Programm. Das Düsseldorf Masters, durchgeführt von Borussia Düsseldorf mit Unterstützung des Deutschen Tischtennis-Bundes, wird bis August nahezu wöchentlich im ARAG CenterCourt im K.-o.-System mit bis zu 16 Weltklassespielern ausgetragen und soll die durch die Covid-19-Pandemie bedingte Wettkampfpause verkürzen. Alle Turniere werden auf Sportdeutschland.TV, Borussia TV und auf tischtennis.de live übertragen.

Düsseldorf Masters, 6. Turnier (10.-12. Juli)
Finale, 12. Juli
Benedikt Duda GER - Omar Assar EGY 4:3 (-8,-10,-9,4,7,7,2)
Halbfinale, 12. Juli
Omar Assar EGY – Dang Qiu GER 4:2 (6,9,-7,-6,11,9)
Benedikt Duda GER – Anton Källberg SWE 4:2 (5,-9,6,9,-5,2)

Viertelfinale, 11. Juli
Dang Qiu GER - Gerrit Engemann GER 4:0 (7,6,10,11)
Omar Assar EGY - Nils Hohmeier GER 4:1 (8,5,5,-11,5)
Anton Källberg SWE - Fanbo Meng GER 4:0 (8,7,9,9)
Benedikt Duda GER - Tobias Hippler GER 4:2 (7,-13,5,1,-9,10)

Achtelfinale, 10. Juli
Omar Assar EGY (1), Freilos
Nils Hohmeier GER (8) - Dennis Klein GER 4:1 (11:9, 11:9, 4:11, 11:8, 11:9)  
Fanbo Meng GER (6) - Tayler Fox  4:0 (11:4, 11:3, 11:5, 11:6)
Anton Källberg SWE (4) - Thomas Keinath SVK 4:0 (11:7, 11:3, 11:6, 11:5)
Dang Qiu GER (3) – Tobias Slanina GER 4:0 (11:2, 11:7, 11:9, 11:6)
Cedric Meissner GER (7) - Gerrit Engemann GER 0:4 (6:11, 6:11, 8:11, 9:11)
Tobias Hippler GER (5) – Kirill Fadeev GER 4:3 (8:11, 4:11, 8:11, 11:4, 11:4, 11:9, 11:4)
Benedikt Duda GER (2), Freilos

Text: DTTB
Foto: MaJo-Foto

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